Raimund Baumschlager dominierte die Schneebergland Rallye 2015 rund um Rohr im Gebirge im Skoda Fabia R5 klar und sicherte sich mit allen SP-Bestzeiten den vierten Saisonsieg vor Gerwald Grössing (Ford Fiesta R5) und Christian Schuberth-Mrlik (Subaru Impreza).
Fotos: Harald Illmer
Dem 12- fachen Staatsmeister und Sieger der Schneebergland Rallye 2010, 2012, 2013 und 2014, ist der Sieg im Skoda Fabia R5 mit Bestzeiten auf allen zehn Sonderprüfungen eindrucksvoll gelungen.
„Die Freude über den Sieg ist riesengross, aber noch viel grösser ist die Freude Thomas im Auto wieder an meiner Seite zu haben“, so Baumschlager. Vergangenen März hat der Co-Pilot Thomas Zeltner einen Herzinfarkt erlitten und feierte nun in Rohr im Gebirge ein überaus gelungenes Comeback.
Das bestätigte auch Baumschlager: „In der Arbeit sind wir ein eingespieltes Team und es ist so als hätte Thomas nie eine Pause eingelegt und das obwohl es für ihn die erste Rallye im Fabia R5 war.“ Zeltner selbst war überglücklich: „Ich kann es kaum fassen, sogar auf den längeren Sonderprüfungen ist es mir gesundheitlich sehr gut gegangen. Einfach ein schönes Geburtstagsgeschenk.“ Thomas Zeltner wird morgen 59.
Rang zwei hinter dem souveränen Siegern Baumschlager / Zeltner sicherten sich Gerwald Grössing / Sigi Schwarz beim Comeback im Ford Fiesta R5 nach mehrmonatiger verletzungsbedingter Pause des Piloten. Ein Reifenschaden in SP 3 sowie Probleme mit der Servolenkung bremste das Duo im Kampf um den Gesamtsieg.
Das Duell um den dritten Gesamtrang wurde durch 1,7 Sekunden Zeitdifferenz auf der allerletzten Sonderprüfung entschieden. Christian Schuberth-Mrlik konnte sich gegen den erfahrenen Deutschen Hermann Gassner senior durchsetzen.
Die 2WD-Wertung entschied Michael Böhm vor Alois Handler und Christoph Leitgeb klar für sich. Böhms schärfster Verfolger Daniel Wollinger musste nach einem Ausritt in SP 4 vorzeitig aufgeben.
Das Duo Michael Böhm/ Katrin Becker hatte schon vor dem Start der diesjährigen Schneebergland Rallye Grund zum Feiern. Die Beiden saßen bereits zum 25. Mal im Suzuki Swift S1600 von Zellhofer Motorsport. In dieser Zeit gab es schon großartige Erfolge, an der Spitze natürlich der zweifache Gewinn der heimischen 2WD Rallye Staatsmeisterschaft.
Diese Erfolgsbilanz wurde auch an diesem Wochenende im Schneebergland fortgesetzt. Trotz der sechs Bestzeiten im 2WD Bereich war Michael Böhm mit dem ersten Tag der Rallye nicht ganz zufrieden: „Die klare Führung bei den „Zweiradlern“ geht für uns in Ordnung, aber in der Gesamtwertung wären wir aber gerne etwas weiter vorne. Warum dies nicht so geklappt hat, liegt im Zustand der Strecke. Man hat im Vorfeld sehr viel dafür gearbeitet die Bedingungen für die Teilnehmer besser zu machen. Durch das Grädern entstand aber viel loses Material was naturgemäß unseren Antrieb nicht unbedingt entgegen kam. Aber damit muss man sich eben abfinden.“
Der zweite Tag begann für Böhm/Becker dann besser. Man erreichte auf den ersten beiden Prüfungen jeweils vierte Ränge Gesamt, ohne Plätze gutzumachen. Die Prüfungen gingen bergab und hatten keinen losen Untergrund, daher die verbesserten Zeiten. Auf dem 35 Kilometer langen Rundkurs in Bieglhof riskierte Böhm nichts und holte sich trotzdem erneut eine Bestzeit die Bestzeit bei den 2WD`s. Dies traf auch auf der letzten SP 10 zu, wo noch Powerstage Punkte zu vergeben waren.
Im Opel Corsa OPC Cup feierten Christoph Leitgeb / Sabrina Hartenberger den Sieg vor Alois Scheidhammer / August Regner und Heimo Hinterhofer / Tamara Schweiger.
Im OSK Historic Rallye Pokal siegte Karl Raab (BMW 2002 Tii) vor Falco Jansen (Talbot Sunbeam) und Oskar Hebenstreit (Ford Escort RS 2000).
Von den 42 gestarteten Teams erreichten 28 das Ziel der Schneebergland Rallye 2015.
Stimmen im Ziel:
Raimund Baumschlager: „Die Freude über den Sieg ist riesengross, aber noch viel grösser ist die Freude Thomas im Auto wieder an meiner Seite zu haben. In der Arbeit sind wir ein eingespieltes Team und es ist so als hätte Thomas nie eine Pause eingelegt und das obwohl es für ihn die erste Rallye im Fabia R5 war.“
Gerwald Grössing: „Wie jedes Jahr ist es auch heuer eine Freude auf eigenem Gelände eine derart spektakuläre Motorsportveranstaltung durchzuführen. Schön ist es, wenn sich Spitzensportler in Österreich treffen und auch gut verstehen. In diesem Sinne beabsichtige ich auch 2016 die Schneebergland Rallye zu veranstalten.“
Michael Böhm: „Vorerst möchte ich mich bei Katrin Becker und unserem Zellhofer Motorsport Team zum 25. Einsatz bedanken. Wir haben viel erreicht und sind nach dieser Rallye auf dem besten Weg unsere bisher erfolgreiche Bilanz weiter auszubauen. Was die 2WD-Meisterschaft betrifft sind wir auf allen zehn Sonderprüfungen absolute Bestzeit gefahren. Obwohl wir gegenüber dem letzten Jahr die Prüfungen heuer schneller gefahren sind, konnten wir, was die Gesamt- wertung betrifft den dritten Platz vom letzten Jahr nicht wiederholen. Da waren diesmal schon die Vierradler gewaltig im Vorteil.“
Christoph Leitgeb: „Es war eine richtig geile Rallye. Wir dachten uns von Anfang an, dass sich diese Rallye auf den letzten beiden Sonderprüfungen entscheiden wird. Dadurch fuhren wir mit Kopf und Materialschonend. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Wir freuen uns total über den ersten Platz!“
Endstand nach 10 Sonderprüfungen:
01. Baumschlager / Zeltner, Skoda Fabia R5 1:29:08.2
02. Grössing / Schwarz, Ford Fiesta R5 +2:16.6
03. Schuberth-Mrlik / Welsersheimb, Subaru Impreza +4:17.1
04. Gassner / Thannhäuser, Mitsubishi Evo X +4:18.9
05. Wagner / Winklhofer, Mitsubishi Evo III +4:34.9
06. Kalteis / Lang, Mitsubishi Evo VII +6:52.7
07. Böhm / Becker, Suzuki Swift S1600 +7:32.2
08. Rigler / Rossgatterer, Mitsubishi Evo IX +11:00.9
09. Handler / Scherz, Peugeot 207 +13:09.0
10. Leitgeb / Hartenberger, Opel Corsa OPC +13:11.5
Bestzeiten: Baumschlager – 10
Ausfälle: Daniel Wollinger, Wolfram Doberer, Viktoria Hojas, Andreas Fojtik, Zoltan Hetei, Roland Stengg, Kevin Raith, Andreas Kainer, Martin Jakubowics, Michael Mascherbauer, Franz Auer jun., Kurt Adam, Christoph Lieb, Raphael Hable
Die Österreichische Rallye Staatsmeisterschaft wird am 07. und 08. August mit der Rallye Weiz fortgesetzt. Raimund Baumschlager wird mit 128 Punkten in der ORM- Gesamtwertung beim sechsten Meisterschaftslauf an den Start gehen und ist am besten Weg den Staatsmeistertitel neuerlich zu verteidigen. |