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„Master“ Keferböck führt in der WM:

Der Mühlviertler Johannes Keferböck zieht nach drei WM-Stockerlplätzen in Monte-Carlo, Kroatien und auf Sardinien eine zufriedene Halbjahresbilanz.

Die Safari-Rallye in Kenia markierte zuletzt die Saisonhalbzeit in der Rallye-Weltmeisterschaft. Währenddessen sich ganz vorne in der Rally1 Kalle Rovanperä (Toyota) zurzeit nur vor Teilzeit-Teamkollege Sébastien Ogier fürchten muss, fährt im WRC Masters Cup ein Österreicher heuer unerschrocken um den Titel mit: Johannes Keferböck landete mit Copilotin Ilka Minor bei bislang drei WM-Einsätzen im Jahr 2023 jedes Mal eine Punktlandung am Podium. Der sicherlich bislang größte Erfolg war der Klassensieg bei einer äußerst anspruchsvollen Sardinien-Rallye mit Prüfungen über 50 Kilometern und einem ungnädigen Wettergott: „Es hat aus Kübeln geschüttet, das hat die Strecken extrem unberechenbar gemacht. Ich war heilfroh, dass die letzte Prüfung gecancelt wurde.“ Kleiner Wermutstropfen nach dem ersten Sieg: „Die Siegerehrung musste anstatt auf der großen Bühne im Pressezentrum abgehalten werden.“

„Man muss nicht immer der Schnellste sein, um zu gewinnen“, zeigt sich der Jännerrallye-Sieger aus dem Jahr 2018 mit der bislang angewendeten Taktik zufrieden. „Vor allem auf Schotter geht’s darum, mit Hirn zu fahren und sich darauf zu fokussieren, keine Fehler zu machen.“ Als Johannes‘ Fahrercoach agiert seit einiger Zeit Spitzenpilot Mads Østberg, mit dem Keferböck mittlerweile auch eine Freundschaft verbindet. „Wenn ich mit ihm fahre, bekomme ich ein Verständnis, was ich mit dem Auto alles anstellen kann.“ Auf Schotter war Keferböck mit seinem K4 Rally Team zuletzt wieder auf den älteren Škoda Fabia Rally2 evo umgestiegen: „Auf Schotter macht das für mich keinen Unterschied, auf Asphalt liegt mir der neue Fabia RS aber umso mehr.“

Die größte Anzahl an Ü50-Teilnehmern war im Jänner bei der Rallye Monte-Carlo (10) am Start, zuletzt in Afrika waren es nur fünf. Mit WRC-Veteran François Delecour oder dem deutschen Ass Armin Kremer (bei BRR) sind Keferböcks Gegner aber alles andere als „von gestern“. Derzeit schärfster Konkurrent ist allerdings Alexander Villanueva, der nur drei Punkte hinter ihm liegt und gegenüber dem Oberösterreicher einen Vorteil zu haben scheint: „Der Spanier hat auf Schotter mehr Erfahrung.“ Letztlich zählen die besten sechs Ergebnisse aus den 13 WM-Rallyes für die Gesamtwertung. Keferböck/Minor planen im weiteren Verlauf der Saison mit der „Akropolis“, Japan und vielleicht dem Abenteuer Chile. Im heimischen Championat wird man das K4 Rally Team in diesem Jahr nicht mehr antreffen: „Ich bin jetzt total auf den Masters-Titel fokussiert“, so Keferböck. Bei der Premiere der Central European Rally (26.–29. Oktober) kann das rot-weiß-rote WM-Duo allerdings auch auf den heimischen Straßen angefeuert werden.

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Text: Keijo Keke Platzer

Fotos: Michael Jurtin/@World & Red Bull

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