Für die 32. Jännerrallye, powered by GaGa Energy haben insgesamt 71 Teams ihre Nennung abgegeben. Leistungsschau der europäischen Champions von 04.-06.01.2015 im Mühlviertel.
Fotos: Harald Illmer, Daniel Fessl
In Freistadt kämpfen u. a. die Meister aus Tschechien, Polen, und Russland um den ERC-Sieg / Neben einem französischen Wunderkind, einem irischen WM-Starter und einer Handvoll zusätzlicher Toppiloten will auch der Salzburger Hermann Neubauer im ERC-Feld vorne mitmischen / Raimund Baumschlager kämpft in der österreichischen Meisterschaft um Punkte.
Mit dem gestrigen Ende der Nennfrist stehen nunmehr die Teilnehmer an der 32. Jännerrallye powered by GaGa Energy fest. Das starke Starterfeld des Auftaktlaufs zur European Rallye Championship (ERC) hat mit dem Iren Craig Breen sowie dem Tschechen Antonin Tlustak noch prominente Zuwächse bekommen. Breen, der sich in der abgelaufenen ERC-Saison den dritten Gesamtplatz holen konnte, kommt von der Peugeot Rally Academy und wird einen Peugeot 208 T16 lenken. 2014 war er auch in der WM (Schweden, Finnland, Deutschland, Korsika) im Einsatz. Tlustak greift mit einem Skoda Fabia S2000 ins Geschehen ein.
Nicht in der Nennliste vertreten ist Vorjahrssieger Robert Kubica. Aus budgetären Gründen musste der Pole seinen geplanten Start in Freistadt für dieses Mal absagen.
Mit dem französischen Wunderkind Stephane Lefebvre (Citroen DS3 R5) feiert der aktuelle Junioren-Europa- und auch Junioren-Weltmeister sein Jännerrallye-Debüt. Das 22-jährige Supertalent wird von Sebastien Loeb unterstützt und startet 2015 mit für das Citroen-Werksteam in der WRC-2-Championship. Ein heißer Siegertipp ist neben dem dreifachen Jännerrallye-Sieger Vaclav Pech (Mini Cooper) aus Tschechien sicher auch der vielfache polnische Meister Kajetan Kajetanowicz, der mit seinem Ford Fiesta R5 unter anderem schon im Jahr 2013 bei der Waldviertel-Rallye triumphiert hat.
Ein schon von der heurigen Waldviertel-Rallye bekanntes Duo setzt auch 2015 seine Mission auf vier Rädern fort. Unter dem Teamnamen „We want peace!“ wollen der russische Rallye-Champion Alexey Lukyanuk und dessen ukrainischer Copilot Yevhen Cervonenko nicht nur sportliche, sondern auch friedenstechnische Akzente setzen.
Der Ungar Jozsef Trencsenyi ist ebenfalls ein Ford-Fiesta-R5-Pilot, der schon reichlich Jännerrallye-Erfahrung hat. Die Ford-Fiesta-R5-Riege runden der Italiener Gabriele Noberasco und der Franzose Jean-Michel Raoux ab. Mit einem Peugeot 207 S2000 kommt ein dritter Franzose mit Chancen auf einen Top-ten-Platz. Robert Consani fuhr heuer im Jänner auf Platz neun. Noch besser platzierte sich der Tscheche Jaromir Tarabus. Auch er steht mit seinem Skoda Fabia S2000 am Start der 32. Jännerrallye, bei der er einen hervorragenden fünften Platz vom letzten Mal zu verteidigen hat.
Aus österreichischer Sicht liegen die ERC-Hoffnungen in Freistadt auf dem Salzburger Hermann Neubauer. Der Zehntplatzierte der letzten Jännerrallye spekuliert diesmal im Ford Fiesta S2000 mit einem Sprung nach vorne. Johannes Keferböck (Peugeot 207 S2000), Martin Fischerlehner, Mario Klepatsch und Ernst Haneder (alle Mitsubishi Evo IX) sind jene Lokalmatadore, die auch dieses Mal wiederum ihre auch ortskenntnis-bedingte Gunst der Stunde suchen wollen. Der Niederösterreicher Hermann Haslauer sucht sein Glück im Mühlviertel mit einem Subaru Impreza.
Auch ein flinkes Frauen-Duo steht am Start der Jännerrallye. Die Tschechinnen Martina Danhelova/Karolina Jugasova wurden 2014 mit ihrem Renault Clio Sport Gesamtdritte in der ERC-Ladies-Trophy.
Österreichische Rallye Staatsmeisterschaft:
In der österreichischen Punktejagd wird heuer in drei Kategorien um Staatsmeistertitel gefahren: in der ORM (vormals Division 1), in der ORM-2WD (vormals Division II) und in der Junioren Staatsmeisterschaft. Nebenher gibt es noch Pokalsieger in den verschiedenen Kategorien (Div. P1 bis Div. P3) des Rallyepokals der OSK sowie bei den Historischen Fahrzeugen.
Zudem wird es bei der Jännerrallye auch eine Klasse RC 17 geben. Diese betrifft Fahrzeuge welche nicht den ERC-Bestimmungen entsprechen müssen, jedoch für die österreichische Meisterschaft/Pokalwertung punkteberechtigt sind.
In dieser besagten Klasse 17 haben u. a. auch Meister Raimund Baumschlager und Vizemeister Gerwald Grössing genannt. Während Baumschlager wie gewohnt seinen Skoda Fabia S2000 zum Einsatz bringt, versucht ihn Grössing diesmal jedoch „nur“ mit einem Mitsubishi Evo IX R4 zu fordern.
Auf ein Topresultat in der ORM-2WD-Wertung spitzt der Steirer Daniel Wollinger (Opel Corsa OPC). Und somit auf wichtige Punkte im Hinblick auf die kommende Meisterschaft, in der es ja bekanntlicher Weise keine Streichresultate mehr gibt. Sein schärfster Konkurrent dürfte hier der letztjährige 2WD-Vizemeister Kristof Klausz aus Ungarn sein, der mit seinem Renault Clio auch für die ERC-Wertung genannt hat.
Rallyepokal der OSK:
Hier kommt es zum interessanten Aufeinandertreffen von Routiniers und Lokalmatadoren aus dem Mühlviertel. Diese wissen besonders im Raum Freistadt auch durch ihre Straßenkenntnis jedes Jahr aufzuzeigen und können trotz unterlegener Fahrzeuge mit Topzeiten oft sogar für kurzfristige Verwirrung im Gesamtklassement sorgen.
Hier gilt das Interesse insbesondere Manfred Hinterreiter (Mercedes 90E), Gerald Riegler (Mitsubishi Evo IX), Erwin Kollingbaum ((BMW E30 325i), Mario Klopf (Ford Escort RS2000) und Karl Raab (BMW 2002 TI), die allesamt vom Rallyeclub Perg kommen. Klopf und Raab treten in der Klasse 14, dem Historischen Pokal, an.
Neben Christoph Klausner, der mit seinem Audi Urquattro die Fans begeistern will, ist auch Robert Zitta im Subaru WRX die Aufmerksamkeit gewiss. Genauso wie natürlich Drift-Künstler Niki Glisic, der mit dem BMW E30 M3 stets für beste Laune und Staunen in den Zuschauerzonen sorgt. Nicht zu vergessen Mario Traxl, welcher im Mitsubishi Evo III auch schon für so manchen Aha-Effekt gesorgt hat. Oder Simon Wagner (Mitsubishi Evo V), der vor zwei Jahren in einer Sonderprüfung sogar schneller war als sämtliche europäischen Topstars, was aber fast untergegangen wäre, weil er als ORM-Starter ja im offiziellen ERC-Ergebnis nicht aufschien.
Einfach unverwüstlich ist Kurt Adam. Der Vorarlberger, der 2013 mit 77 Jahren den Pokalsieg in der Div. P2 holte, steht diesmal wieder am Start der Jännerrallye. Mit Copilotin Gerlinde Krenn an der Seite lenkt er einen Opel Kadett GSI 16V.
26.12.2014:
Hungrige Jungstars im Visier eines Dreifachsiegers:
Bei der 32. Jännerrallye in Freistadt lauert Vaclav Pech aus Tschechien auf die Chance auf seinen vierten Sieg / Der Ire Craig Breen und Frankreichs Stephane Lefebvre wollen diesen vereiteln / Schnee ist in Sicht.
Nach allen Kontrolldurchgängen und der Nennlisten-Absegnung durch die FIA steht einem geordneten Ablauf der Jännerrallye 2015 powered by GaGa Energy am 5./6. Jänner nichts mehr im Wege. Der Ire Craig Breen hat laut Nennliste die Startnummer 1, was aber nicht heißt, dass er auch als Erster ins Rennen gehen wird. Bekanntlich dürfen sich die FIA- bzw. ERC-Prioritätsfahrer je nach ihrer Platzierung nach einem Qualifikationslauf am Sonntag, dem 4. Jänner (Start um 9.30 Uhr) ihre Startposition selber wählen.
Craig Breen kommt mit einem dritten Gesamtrang in der ERC-Saison 2013 und 2014 nach Freistadt und hat dabei die heurige Akropolis-Rallye auf seiner Siegerliste. 2012 holte sich der 24-Jährige Peugeot-Pilot den SWRC-Titel. Mit dem aufgehenden Rallye-Star Stephane Lefebvre wartet im Mühlviertel ein hochinteressanter Mann auf Breen. Der 22 Jahre junge Franzose ist der erste Pilot, dem es heuer gelang, innerhalb eines Jahres sowohl die Junioren-Europameisterschaft als auch die Junioren-Weltmeisterschaft zu gewinnen. Dass man ihm beim Citroen-Werksteam den roten Teppich ausrollte, lag neben dem sportlichen Erfolg auch daran, dass der neunfache Rallye-Champion Sebastien Loeb zum Beraterstab des Wunderkindes zählt.
Stephane Lefebvre, Craig Breen, Hermann Neubauer
Doch sowohl Breen als auch Lefebvre sind Jännerrallye-Neulinge. Hier wittert der Tscheche Vaclav Pech seine Chance, hat er doch den EM-Auftaktlauf in Oberösterreich schon drei Mal (2005, 2007 und 2008) gewinnen können. 2014 wurde der Mini-Cooper-Pilot, der mit 28 Jahren auch noch über einiges an Routine verfügt, hier nur von einem entfesselten Robert Kubica besiegt. Dieser fehlt aber diesmal aus budgetären Gründen.
Ein wenig in die Richtung der ERC-Stars schielt auch Hermann Neubauer. Er versucht mit seinem Ford Fiesta S2000 so weit vorne als möglich mitzumischen. „Letztes Mal bin ich hier mit einem Subaru R4 als Zehnter in die Top ten gefahren, diesmal bin ich mit einem Auto am Start, mit dem man bei günstigem Verlauf schon mit einem noch besseren Ergebnis spekulieren darf“, freut sich der Salzburger auf die Rallye. Die sich für ihn auch finanziell auszahlen könnte. Schließlich schüttet die ERC wieder ein Preisgeld zwischen 15.000 und 20.000 Euro aus, das platzierungsabhängig auf die ersten sechs Privatfahrer des Gesamtergebnisses aufgeteilt wird.
Neue Hoffnung gibt es für Organisatoren, Fahrer und auch Fans übrigens von der Wetterfront. Die Chance auf Schnee, welcher den Reiz der Jännerrallye ja wesentlich mitbestimmt, steigt laut Prognosen ab heute von Tag zu Tag. Allerdings soll es auch dementsprechend kalt werden –wogegen zum Beispiel wiederum eine warme Mütze aus dem neuen Jännerrallye-Merchandising-Angebot helfen kann.
27.12.2014:
Polens Serienmeister ist heiß auf den Sieg:
Kajetan Kajetanowicz kommt als einer der Topfavoriten zur 32. Jännerrallye nach Freistadt / Der Mühlviertler Johannes Keferböck nimmt den ERC-Lauf als willkommenen Test für sein WM-Abenteuer in Monte Carlo.
Mit einem unglaublich ausgeglichenen Teilnehmerfeld fiebert die Jännerrallye 2015 powered by GaGa Energy ihrem Startschuss in der kommenden Woche entgegen. Während sich die Fans bereits am Samstag, dem 3. Jänner, ab 17 Uhr bei der technischen Abnahme der Startnummer 1 – 16 in der Freistädter Messehalle ein erstes Bild von den Boliden der Sieganwärter machen können, wartet auf die Protagonisten der Traditionsrallye mit dem Qualifying am Sonntag, dem 4. Jänner (Start um 9.30 Uhr) und dem offiziellen Rennstart am Montag, dem 5. Jänner um 7.15 Uhr in der Servicezone der Ernstfall.
Mit großen Vorschusslorbeeren geht dabei Kajetan Kajetanowicz ins Rennen. Der polnische Serienmeister, der von 2010 bis 2013 vier Titel in seiner Heimat holen konnte, steht in der Favoritenrolle ganz weit oben. Er kommt als Vierter der ERC-Gesamtwertung der letzten Saison Mühlviertel, wo er 2014 fulminant gestartet war. In drei der ersten vier Sonderprüfungen erzielte er Bestzeit, ehe er sich dann in SP 6 verspekulierte und ausschied. Für dieses Mal hat der stets gutgelaunte Pole Revanche an der Jännerrallye angesagt. Nachdem er als erster polnischer Pilot in der über 90-jährigen Geschichte der Polen-Rallye diese zwei Mal hintereinander gewinnen konnte, hat Kajetan Kajetanowicz auch mit Siegen in Österreich bereits Erfahrung. 2013 entschied er die Waldviertel-Rallye in eindrucksvoller Manier für sich. Für die Jungstars Craig Breen (24) aus Irland und Stephane Lefebvre (22) aus Frankreich oder Routinier Vaclav Pech (28) aus Tschechien bedeutet der 35-jährige Ford-Fiesta-R5-Pilot jedenfalls eine mehr als ernst zu nehmende Gefahr.
Rein auf das Ergebnis im Auftakt-Lauf zur European Rallye Championship bezogen sind neben dem schnellen Salzburger Hermann Neubauer wie jedes Jahr die Lokalmatadore zu beachten. Hier vor allem Johannes Keferböck und Copilot Hannes Gründlinger die die Jännerrallye dazu benützen wollen, um für ihr großes Abenteuer 13 Tage später zu testen. Da geht es nämlich mit ihrem Peugeot 207 S2000 zum WM-Lauf nach Monte Carlo. „Und da“, so das Mühlvierteler Duo, „wollen wir nichts dem Zufall überlassen.“ Denn wenn es - mit einem guten Ergebnis bei der Jännerrallye im Rücken - auch bei der Monte gut läuft, sind sogar noch zwei weitere WM-Starts für 2015 im Plan.
29.12.2014:
Der interne Machtkampf der lokalen Heroes:
Der St. Petersburger Alexey Lukyanuk ist eines der Zugpferde bei der
32. Internationalen Jännerrallye, powered by GaGa Energy in einer Woche / Im Rahmen des ERC-Saisonauftakts matchen sich Ernst Haneder, Martin Fischerlehner und Mario Klepatsch um den Titel des schnellsten Mühlviertlers / Der Winter hat im Mühlviertel Einzug gehalten
Während erklärte Siegertipps wie der Pole Kajetan Kajetanowicz, der Ire Craig Breen, der Franzose Stephane Levebfre oder der Tscheche Vaclav Pech vom Triumph bei der 32. Internationalen Jännerrallye, die heute in einer Woche gestartet wird, träumen, lauert ein weiterer Top-Pilot auf seine Chance. Alexey Lukyanuk startet seinen Angriff auf das Favoriten-Quartett mit einem Ford Fiesta R5. Der St. Petersburger ist kein Unbekannter mehr in Österreich, seit er bei der Waldviertel-Rallye 2014 mit seinem ukrainischen Beifahrer Yevhen Chervonenko unter dem Teamnamen „We want peace!“ für tosenden Beifall unter den Rallyefans sorgte. In Freistadt heißt der Bewerbername nur noch schlicht „Lukyanuk“, die Botschaft der beiden wird aber wohl dieselbe sein. Alexey Lukyanuk, der auch russischer Meister ist, wurde von der FIA bereits zwei Mal mit der „Colin McRae Trophy“ ausgezeichnet, welche immer jenen Fahrern überreicht wird, die bei einer Rallye mit der besten kämpferischen Leistung zu überzeugen wussten.
Im Schatten der europäischen Rallye-Superstars und abseits von Hermann Neubauer und Johannes Keferböck, die beide in bärenstarken S2000-Boliden sitzen, warten die Fans der 32. Internationalen Jännerrallye aber gespannt auf den internen Kampf dreier Lokalmatadore, die allesamt mit ihren Mitsubishi Lancer Evo IX ebenfalls in der ERC genannt haben.
Erst sehr spät hat sich Ernst Haneder zu einem Start bei der Jännerrallye entschlossen. „Ich hatte beruflich einiges um die Ohren. Wir haben unseren Bäckereibetrieb in St. Oswald umgebaut, und deshalb war ich nicht so richtig motiviert. Aber dann dachte ich, jetzt warst du schon zwölf Mal dabei, da geht’s doch ohne dich gar nicht. Und jetzt stehen wir halt am Start.“ Wir, das ist Ernst Haneder und seine neue Copilotin Elke Aigner, die den 43-jährigen Bäckermeister statt dessen Stamm-Beifahrerin Daniela Ertl durchs Mühlviertel dirigieren wird. Haneder: „Daniela ist vor kurzem Mutter geworden und steht deshalb nicht zur Verfügung. Mit Elke habe ich aber einen absolut würdigen Ersatz gefunden. Wenn es geht, wollen wir natürlich am Ende wieder das beste Mühlviertler Team sein. Das war ich bislang schon sieben oder acht Mal.“
Dieses hat auch Mario Klepatsch vor: „Mein klares Ziel ist es, bester Mühlviertler zu werden. Mir ist bewusst, dass das Fischerlehner und Haneder auch wollen. Da wir praktisch in identischen Autos sitzen, wird es halt aufs Fahren ankommen. Das wird sicher wieder ein Spaß.“ Die ganz große Liebe des 40-jährigen Grünbachers freilich gehört dem Motorradsport. „Die Jännerrallye ist eine willkommene Abwechslung für mich, weil man ja im Winter nicht Motorrad fahren kann. Und weil ich allgemein vom Motorsport infiziert bin, darf ich so ein tolles Event praktisch vor der Haustür natürlich nicht auslassen. Außerdem ist es eine gute Gelegenheit, um gleichzeitig meine Motorrad-Sponsoren hier in Österreich präsentieren zu können.“ Eine für Klepatsch wichtige Aktion, denn er möchte 2015 nach jahrelanger (verletzungsbedingter) Pause wieder ernsthaft in den zweirädrigen Rundstreckensport einsteigen.
Der dritte im Bunde der Mühlviertler Mitsubishi-Evo-IX-Helden in der ERC ist Martin Fischerlehner, der mit der Jännerrallye noch eine Rechnung aus dem 2014-er Jahr offen hat. „Da sind wir in der ersten SP schon rausgeflogen. Aber ich hab‘ hier schon so viel erlebt. Von Sonderprüfungs-Bestzeiten bis hin zu Blitz-Ausfällen eben. Die Jännerrallye ist einfach unberechenbar. Den Mühlviertel-Titel hat der ehemalige Radprofi gar nicht so im Visier. „Weil wenn wir ins Ziel kommen, dann sind wir da sowieso auch vorne mit dabei. Letztendlich ist es egal, ob das Rennen der Ernstl, der Mario oder ich macht – es ist ein Wettkampf, der uns allen Spaß macht, und am Schluss gönnt sicher jeder dem anderen den Erfolg.“
Neben den drei Lokalmatadoren vertritt auch der Niederösterreicher Hermann Haslauer beim ERC-Lauf die heimischen Farben.
Wettertechnisch präsentiert sich die Gegend um Freistadt momentan mit verschneiten Fahrbahnen und deutlichen Minusgraden. Weil es zumindest bis Dienstag weiterschneien und danach bitterkalt bleiben soll, lacht das Herz der Verantwortlichen umso freudiger.
30.12.2014:
Baumschlager und Co. – Attacken aus dem Hinterhalt:
Österreichs Rekordmeister startet bei der 32. Internationalen Jännerrallye in der nationalen Wertung und will das Feld von hinten aufrollen / Auch abseits der European Championship ist der Saisonauftakt in Freistadt toll besetzt.
Die 32. Internationale Jännerrallye powered by GaGa Energy ist nicht nur wiederum der Auftakt zur European Rallye Championship (ERC) 2015, sondern natürlich auch der Startschuss in die österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft.
Das nationale Feld, also jene Piloten, die nicht für die ERC, sondern für die ÖRM genannt haben, startet am 5./6. Jänner nach den ERC-Teilnehmern, weshalb sich die Fans wohl warm anziehen müssen. Denn das bedeutet, dass unter anderem auch Österreichs Meister Raimund Baumschlager oder Vizemeister Gerwald Grössing erst nach dem letzten ERC-Starter ins Rennen geschickt werden. Wenngleich Baumschlager verspricht: „Das Warten wird sich auszahlen, ich fahre voll auf Angriff, um ganz vorne dabei zu sein.“ Der Oberösterreicher hat für die Jännerrallye eine Nennung für die RC 17 abgegeben, in welcher Autos zugelassen sind, welche nicht den ERC-Bestimmungen entsprechen müssen, jedoch für die österreichische Meisterschaft bzw.Pokalwertung punkteberechtigt sind. „Das ist für uns kostengünstiger“, erklärt Baumschlager, der wie gewohnt im Skoda Fabia S2000 aber mit einem neuen Design antritt, damit diesmal jedoch in der ERC-Wertung nicht aufscheinen wird. „Aber nachdem es ja sehr wahrscheinlich Schneefahrbahnen geben wird, ist die hintere Startnummer kein wirklicher Nachteil. Dass ich mit den schnellsten Fahrern mithalten kann, davon bin ich überzeugt, obwohl die natürlich schon ganz gewaltig andrücken. Aber es wird spannend werden, das Feld einmal von hinten aufzurollen.“
Auch Gerwald Grössing fährt in der RC 17: „Wir wollten eigentlich mit dem Ford Fiesta R5 in der ERC starten, aber leider ist dieser bei einer Rallye in Tschechien total zerstört worden und wird momentan komplett neu aufgebaut. Deshalb müssen wir in Freistadt auf unseren alten Mitsubishi Evo IX zurückgreifen, mit dem wir in der ERC gar nicht mehr startberechtigt wären. Unser Ziel ist deshalb nur Schadensbegrenzung hinsichtlich der Punktewertung in der Meisterschaft zu betreiben, weil es ja ab heuer keine Streichresultate mehr gibt.“
Namhafte Starter in der RC 17 sind auch noch der regierende österreichische Rallye-Challenge-Gesamtsieger Gerald Rigler. Er bringt einen Mitsubishi Evo IX an den Start. Auch der Oberösterreicher Robert Zitta hat mit seinem Subaru Impreza WRX STi in einem starken Boliden. Und letztendlich hofft der Steirer Daniel Wollinger durch die Abwesenheit von Titelverteidiger Michael Böhm auf Zähler in der 2WD-Wertung, die am Ende der Meisterschaft vielleicht Goldes wert sein könnten. Wollinger, der in einem Opel Corsa OPC sitzt: „Ich muss einfach jede Chance nützen, um zu punkten.“
Im Rallyepokal der OSK kommt es zum hochinteressanten Aufeinandertreffen von Routiniers und Lokalmatadoren aus dem Mühlviertel. Diese wissen besonders im Raum Freistadt auch durch ihre Straßenkenntnis jedes Jahr aufzuzeigen und können trotz unterlegener Fahrzeuge für Topzeiten sorgen.
Hier gilt das Interesse insbesondere Christian Mitterlehner (Audi S2), Manfred Hinterreiter (Mercedes 90E), Erwin Kollingbaum ((BMW E30 325i), Mario Klopf (Ford Escort RS2000) und Karl Raab (BMW 2002 TI), die allesamt vom Rallyeclub Perg kommen. Klopf und Raab treten dabei in der Klasse 14, dem Historischen Pokal, an.
Christoph Klausner aus Rohr im Kremstal will wieder einmal mit seinem Audi Coupé Quattro aus dem Jahr 1985 die Fans begeistern. Genauso wie natürlich Drift-Künstler Niki Glisic, der seinen BMW E30 M3 ebenfalls immer wieder in bewundernswerte Schräglagen zu bringen weiß. Nicht zu vergessen Mario Traxl (Mitsubishi Evo III), Simon Wagner (Mitsubishi Evo V) oder der einfach unverwüstliche Vorarlberger Kurt Adam (Opel Kadett GSI 16V), der 2013 mit 77 Jahren den Pokalsieg in der Div. P2 holte. Jeder einzelne von ihnen ist es wert, dass man auf ihn wartet.
Wettertechnisch präsentiert sich die Gegend um Freistadt weiterhin erfreulich verschneit und noch erfreulicher sehr kalt, womit garantiert ist, dass der Schnee erhalten bleibt.
01.01.2015:
Die Stars sind im Anflug:
Das große Anreisen der Teams zur 32. Internationalen Jännerrallye hat begonnen / 10 Prozent der Starter in Freistadt stehen auch auf der Nennliste für die WM-Rallye in Monte Carlo / Anhaltende Schneefälle im Mühlviertel.
Der Jahreswechsel ist vorbei, mit der Internationalen Jännerrallye 2015 powered by GaGa Energy steht im oberösterreichischen Freistadt der traditionell erste motorsportliche Höhepunkt in Österreich zum bereits zum 32. Mal vor der Tür. Am kommenden Montag. 5. Jänner, wird der zur European Rallye Championship sowie auch zur Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft zählende Lauf gestartet, am Dienstag, dem 6. Jänner, sollte bei geordnetem Ablauf nach 18 absolvierten Sonderprüfungen so gegen 17 Uhr der Gesamtsieger feststehen. Schon am Sonntag, 4. Jänner, wird ab 9.30 Uhr, ein Qualifikations-Shakedown in Freistadt/Trölsberg durchgeführt. Nach diesem dürfen sich die ERC-Prioritätsfahrer je nach ihrer Platzierung nacheinander ihre Startnummer aussuchen.
Heute beginnt das große Anreisen der Teams aus insgesamt 19 Nationen, die sich im riesigen Servicecenter rund um die Freistädter Messehalle – dem Epizentrum der Rallye - einfinden werden. Ein Dokument für die hohe Qualität des Starterfeldes in Freistadt ist auch die Nennliste zum WM-Lauf in Monte Carlo, der ab 13. Jänner gefahren wird. Dort sind mit Craig Breen (Irland), Stephane Lefebvre (Frankreich), Jean-Michel Raoux (Frankreich), Simone Tempestini (Italien), Johannes Keferböck (Österreich), Andrei Coreanu (Rumänien) und Jonathan Hirschi (Schweiz) sieben Piloten vertreten, die auch die Jännerrallye bestreiten werden, also zehn Prozent des Starterfeldes vom Mühlviertel.
Weiterhin erfreulich gestaltet sich das Wetter rund um Freistadt. Die Landschaft präsentiert sich nach anhaltenden Schneefällen tief verschneit. Einer Jännerrallye mit der nötigen „weißen Würze“ steht nach heutigem Stand nichts im Wege.
02.01.2015:
Perfekte „Pisten-Verhältnisse“ im Mühlviertel:
Eine traumhafte Winterlandschaft lässt den Veranstalter der 32. Internationalen Jännerrallye powered by GaGa Energy von einem idealen ERC-Saisonauftakt träumen / Schnee und Eis auf allen 18 Sonderprüfungen warten auf die Piloten.
Walter Lumetzberger kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Das Wetter rund um Freistadt ist es, das der Laune des umtriebigen Rallyeleiter-Stellvertreters der 32. Internationalen Jännerrallye ein körperliches Hochgefühl beschert. „Sonnenschein und minus 10 Grad, alles ist schneebedeckt, bei uns ist momentan der schönste Winterwetter. Das wären die perfektesten Verhältnisse für die Rallye.“ Der zur European Rallye Championship (ERC) zählende Lauf beginnt am kommenden Montag, dem 5. Jänner, und endet am Dienstag, dem 6. Jänner. „Bis dahin“, so Lumetzberger, „sollen laut Prognosen noch bis zu 30 Zentimeter Schnee dazukommen. Aber selbst wenn das nicht ganz so viel ist, der Schnee, den wir jetzt haben, bleibt uns erhalten, und damit wird sich die Internationale Jännerrallye nach langer Zeit endlich wieder so traumhaft präsentieren, wie sich das vom Veranstalter bis zu den Fahrern alle wünschen.“ Zuletzt gab es 2008 so tolle „Pisten-Verhältnisse“.
Schnee und Eis auf allen 18 Sonderprüfungen freut wohl auch den ERC-Promotor Eurosport, der damit umso attraktivere Bilder über die Fernsehschirme jagen kann, was wiederum eine tolle weltweite Werbung für das Mühlviertel garantiert.
Walter Lumetzberger weiter: „Auch aus umwelttechnischer Sicht ist diese Wettersituation einfach ideal. Der Boden ist unter der Schneeschicht überall hart durchgefroren. Dadurch wird es sicherlich viel weniger Flurschäden geben. Und die Parkplatzsituation wird für die Zuschauer ebenfalls deutlich erleichtert, weil man sich problemlos aus die tiefgefrorenen Wiesen stellen kann, ohne dort etwas zu ruinieren.“
Alles scheint aufbereitet für eine perfekte Jännerrallye in Oberösterreich. Sogar für den Wohlfühl-Faktor der auf die Rallye-Stars wartenden Fans gibt es positive Vorhersagen. Es soll wärmer werden. Nahezu gemütliche -3 Grad werden für die Renntage prognostiziert.
03.01.2015:
Aktuelle News vor dem Saisonauftakt:
Hermann Neubauer: „Ich will mich mit den Besten matchen“ / Im direkten Duell gegen die besten Piloten Europas hofft er auf eine gute Performance / Dieses Ziel verfolgen auch die Mühlviertler Lokalmatadore.
Mit der für alle Zuschauer frei zugänglichen technischen Abnahme der Startnummern 1 – 16 beginnt heute Abend (17 bis 19 Uhr) in der Freistädter Messehalle das Unternehmen Jännerrallye 2015 powered by GaGa Energy. Der Auftakt zur European Rallye Championship, der auch zur österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft zählt, wird am Montag, dem 5. Jänner um 7.05 Uhr in Freistadt gestartet und endet, wenn alles nach Plan läuft, nach 18 Sonderprüfungen am Dienstag, dem 6. Jänner , um 17.43 Uhr wieder im Servicecenter vor der Messehalle. Am morgigen Sonntag, bestreiten die ERC-Prioritätsfahrer ab 9.30 Uhr einen Qualifikations-Shakedown in Freistadt-Trölsberg, nach dem sich jeder Fahrer je nach seiner Platzierung die Startnummer für die Rallye wählen darf.
Mitten im ERC-Geschehen dabei ist auch Österreichs größte Hoffnung Hermann Neubauer. Der 26-jährige Salzburger geht mit einem Ford Fiesta S2000 ins Rennen und will dort den europäischen Star-Piloten Paroli bieten. Wenngleich er nach der ersten Besichtigung der Sonderprüfungen auf die Euphoriebremse steigt. „Das sind sehr schwierige Prüfungen. Zum größten Teil mit Schnee bedeckte Strecken, auf denen es die größte Herausforderung ist, auf der Straße zu bleiben, weil das vorherrschende Tauwetter doch auch schon Spuren hinterlässt. Aber es ist durchwegs sehr, sehr glatt. Ich hoffe, dass es keine Reifenlotterie wird.“ Eine realistische Bewertung seiner Chancen kann Neubauer deshalb nicht wiedergeben. „Das ist ganz schwer zu sagen. Von einem Kajetan Kajetanowicz aus Polen weiß ich aus eigener Erfahrung, dass er unglaublich schnell ist. Vom Franzosen Stephane Lefebvre oder dem Iren Craig Breen weiß ich das nur vom Hörensagen oder von den Ergebnislisten aus dem Vorjahr. Direkt gegen sie gefahren bin ich noch nie.“
Das leidige Thema, ob durch eine vordere oder hintere Startnummer ein Vorteil oder Nachteil entsteht, kommentiert der letztjährige Jännerrallye-Zehnte lapidar: „Eine vordere Nummer kann ein Vorteil sein, aber auch ein Nachteil. Wenn der Schnee bleibt sind die Hinteren besser dran, wenn nicht, dann die vorderen Starter. Aber damit beschäftige ich mich nicht wirklich. Tatsache ist, dass ich in der ERC mitfahre und daher weiter vorne wegfahre als meine Hauptkonkurrenten im Kampf um die österreichischen Meisterschaft, die nur im
nationalen Bewerb genannt haben und dadurch natürlich erst nach dem ERC-Feld weiter hinten starten müssen. Wer schlussendlich die bessere Entscheidung getroffen hat, wird sich am Ende der Rallye zeigen. Für mich war aber von vornherein immer klar, dass ich in der ERC mitfahre, weil ich mich einfach mit den besten Piloten messen will.“ Welche Startnummer der Lungauer nach dem Qualifying gerne hätte. „Relativ egal, nur die Nummer 1 bitte nicht.“ Die Fahrer des nationalen Feldes; darunter auch Österreichs Meister Raimund Baumschlager (Skoda Fabia S2000) sowie Gerwald Grössing (Mitsubishi Evo IX R4), scheinen im offiziellen Gesamtklassement der ERC nicht auf, werden aber im nationalen Klassement gewertet und bekommen Punkte für die ÖRM.
Neben Hermann Neubauer sind auch die Mühlviertler Lokalmatadore in der ERC fleißig am Besichtigen. Wie der Salzburger sitzt auch Johannes Keferböck in einem S2000-Boliden, jedoch in einem Peugeot 207. „Das wird kein Spaß“, meint Keferböck. „Es ist extrem. Im Moment eignen sich die Prüfungen eher zum Eisstockschießen als zum Autofahren.“ Martin Fischerlehner (Mitsubishi Evo IX) ist ebenfalls beeindruckt von der Glätte: „Das, was es gestern geregnet hat, ist heute eine zentimeterdicke Eisschicht. Da musst du erst einmal ins Ziel kommen.“ Das extreme Eis bereitet auch Marío Klepatsch Sorgenfalten. Er muss für seinen Mitsubishi Evo IX jetzt Reifen bestellen. „Eine schwierige Entscheidung. Sollte das Eis bis zum Start aufgehen, wären breite Reifen besser. Sollte es so glatt bleiben und vielleicht noch der vorausgesagte Schnee draufkommen, dann wären schmälere Gummis von Vorteil. Aber das Budget, dass wir uns beide Varianten leisten können, haben wir einfach nicht. Wenn du dich jedoch verspekulierst, bist du chancenlos.“ Ernst Haneder ist der dritte im Mitsubishi-Evo-IX-Bunde. Der Jännerrallye-Routinier (13. Teilnahme) hat seine eigene Meinung zum Eis. „Es ist genauso glatt wie es zur Jännerrallye gehört. Mir taugt das. Weil wir fahren ja Rallye und keine Sightseeing-Tour.“
Back-Session mit den Rallye-Stars:
Ernst Haneder ist auch abseits der Rennstrecke noch im Einsatz. Im Rahmen einer amüsanten Back-Session wird der Bäckermeister am Sonntag, 4. Jänner, ab 14 Uhr vier aktuelle Rallye-Teilnehmer in die Kunst des Brotbackens einführen. Haneder: „In meiner neu umgebauten Bäckerei in St. Oswald werden wir traditionelles Sauerteigbrot produzieren.“ Haneders „Lehrlinge“ werden dabei der Schweizer Jonathan Hirschi, der Pole Lukasz Kabacinski, Jaromir Tarabus aus Tschechien sowie Simone Tempestini aus Italien sein.
Technische Daten - Jännerrallye 2015:
1. Etappe: 10 Sonderprüfungen über 138,40 km
2. Etappe: 8 Sonderprüfungen über 99,40 km bei
Gesamt: 18 Sondeprüfungen über 237,80 km bei einer Gesamtlänge von 825,14 km
Downloads / Links:
Weitere Informationen zur Jänner Rallye 2015 finden Sie unter: www.jaennerrallye.at |