Mit einer absoluten Meisterleistung holte sich Simon Wagner zum dritten Mal in Folge den Sieg bei der LKW FRIENDS on the Road Rebenland Rallye
Fotos: Harald Illmer
Die Bemühungen des Tourismusvereins Leutschach an der Weinstraße unter der Stabsführung von Bürgermeister Erich Plasch in den letzten 10 Jahren, seit man mit der Rebenland Rallye einen Rallye-Klassiker ins Leben gerufen hat, wurden bei der heurigen elften Auflage bestens belohnt.
Nicht weniger als 92 Mannschaften aus 10 Nationen stellten sich in Leutschach dem Start, was einen absoluten Nennrekord für diesen heimischen Staatsmeisterschaftslauf und ersten Lauf im Mitropacup darstellte. Damit durfte Erich Plasch mehr als zufrieden sein: „Vorerst möchte ich meiner ganzen Organisationsmannschaft gratulieren, sie haben wieder ein Event auf die Beine gestellt, dass sowohl von den vielen Rallyefans als auch von den zahlreichen Aktiven besonders belobigt wurde. Dementsprechend gut war auch die Stimmung bei allen Beteiligten dieser LKW FRIENDS on the Road Rebenland Rallye. Auch unsere Gastronomie und Hotellerie war wirtschaftlich gesehen mit dem Saisonbeginn in unserer Region sehr zufrieden, man war in den meisten Fällen ausgebucht und was uns natürlich auch wichtig ist, wir wurden unserer schönen „steirischen Toskana“ mehr als gerecht. Mein Dank geht an alle freiwilligen Helfer, an die Streckenposten, die Feuerwehren, die Rettung, die Polizei, das Notärzteteam, unsere Gemeindesekretärin Irmi Renner, und die Funktionäre der AMF. Ohne diese Partner wäre die Durchführung eines solchen Groß-Events kaum möglich. Mein Dank gilt aber vor allem auch den vielen Rallyefans, die uns an den beiden Tagen im Rebenland besucht haben und sich, was die Sicherheit betroffen hat, absolut mustergültig verhalten haben.“
Zum sportlichen Verlauf
In Erinnerung wird von der 11. Ausgabe der Rebenland Rallye wohl deren dramatischer Verlauf bleiben. Fing der erste Tag schon mit einem Knalleffekt an, indem der zweimalige Staatsmeister und Rebenland-Sieger Hermann Neubauer bereits nach einer Sonderprüfung mit gebrochener Lenkung draußen war, so überschlugen sich insbesondere am zweiten Tag die Ereignisse. Mit dem von Beginn an spektakulären Sekunden-Duell zwischen Simon Wagner und dessen Bruder Julian Wagner konnte zunächst zwar Jännerrallye-Sieger und Rebenland-Debütant Michael Lengauer halbwegs mithalten. Je länger die Rallye jedoch andauerte, desto deutlicher wurde die Wagner-Dominanz hoch zwei. Am Ende des ersten Tages standen zwischen Leader Simon und Verfolger Julian lediglich vier Sekunden.
Den entscheidenden Samstag startete Simon Wagner mit einer Blitzattacke. Von der Früh an konnte mit dem Tempo, das der Sieger der letzten beiden Rallyes in Leutschach vorgab, keiner mehr so wirklich mitgehen. Innerhalb von vier Prüfungen am Vormittag hatte der Spitzenreiter seinen Vorsprung auf Julian Wagner von vier auf zwanzig Sekunden ausgebaut. Michael Lengauer lag eine halbe Minute hinten, hatte aber seinen dritten Platz nach hinten auf Luca Waldherr relativ gut abgesichert. Noch standen allerdings die fünf gefürchteten Nachmittagsprüfungen und somit kilometermäßig fast noch die halbe Rallye auf dem Programm.
Nach dem Mittagsservice kam der Umsturz. Zuerst erwischte es Michael Lengauer auf dem Rundkurs in Eichberg. Dort touchierte er mit seinem Skoda Fabia Rally2 einen Siloballen derart heftig, dass dies das Hinterrad des Boliden nicht aushielt. Somit war Luca Waldherr neuer Dritter. Und noch während sich der Niederösterreicher noch darüber freute, war er plötzlich sogar Zweiter, weil da Julian Wagner mit seinem Skoda auf dem anschließenden Rundkurs Schloßberg schon auf dem Dach lag. Unberührt von alledem setzte Simon Wagner seine naturgemäß immer überlegenere Siegesfahrt fort.
Jubeln konnte letztendlich auch Altmeister Raimund Baumschlager, der sich schon mit einem Pokal in der „Altherren“-(Ü50)-Trophy abgefunden hatte und plötzlich als Dritter auf dem Stockerl stand.
Die Ehrung zum besten Steirer in Leutschach heimste der Birkfelder Fabian Zeiringer als Gesamtfünfter ein.
Die Stimmen der ersten Drei
Simon Wagner (Skoda Fabia Rally2): „Seit drei Jahren ungeschlagen im Rebenland. Darauf bin ich wirklich stolz. Dank einem tollen Team und einem tollen Beifahrer war hier erneut ein Sieg möglich, obwohl die Konkurrenz schon enorm schwierig war. Aber leider hat sich diese selbst aus dem Rennen genommen, was andererseits zeigt, wie hoch das Niveau in Österreich an der Spitze ist.“
Luca Waldherr (Citroen C3 Rally2): „Ich war vor der Rallye ein bissel vorlaut, als ich vom Podium geredet habe. Umso glücklicher bin ich natürlich jetzt. Aber ich denke, es war nicht ganz unverdient, weil wir das ganze Wochenende über praktisch fehlerfrei unterwegs waren.“
Raimund Baumschlager (Skoda Fabia Rally2): „Ich bin mit meinem Copiloten Thomas Zeltner sehr, sehr happy über diesen dritten Platz. Wenngleich es mit den Ausfällen von Julian und Michael auch Wermutstropfen in unserem Team gibt, weil die beiden wirklich gut unterwegs waren. Aber da sieht man halt, dass sich die Burschen da vorne am absoluten Limit bewegen. Das will ich selber nicht mehr, umso mehr freue ich mich über das Podium. Das war das Maximum, was wir erreichen konnten.“
2WD-Staatsmeisterschaft
Die Klasse der zweirad-getriebenen Fahrzeuge gewann so wie im Vorjahr der Slowene Mark Skulj im Opel Corsa Rally4. Der beste Österreicher findet sich mit Raphael Dirnberger im Opel Corsa Rally4 auf Platz sieben.
Achim Mörtl Junioren-Staatsmeisterschaft
In der Achim Mörtl Junioren-Staatsmeisterschaft jubelte mit Lukas Dirnberger (Ford Fiesta ST) wieder der Sieger vom Auftakt in Frreistadt. Zweiter wurde wieder Marcel Neulinger (ebenfalls Ford Fiesta ST).
Historische Staatsmeisterschaft:
In der Historischen Staatsmeisterschaft blieb Titelverteidiger Lukas Schindelegger mit seinem Ford Escort S2000 wie bei der Jännerrallye hinter dem Sieger Günther Königseder im Lancia Delta Integrale.
Österreichischer Rallye Cup:
Der Sieg im ORC ging an den Deutschen Hermann Gaßner (Miitsubishi Evo X) vor Markus Stockinger (Mazda 2 Proto).
Österreichischer Rallye Cup 2000:
Junioren-Sieger Lukas Dirnberger gewann auch den Rallye Cup 2000 vor Marcel Neulinger.
ORM Trophy
In der ORM Trophy, die für Teilnehmer über 50 Jahren gilt, holte Raimund Baumschlager den Siegespokal vor Hermann Gaßner.
Mitropa Rallye Cup
Das Siegespodest im Mitropa Rallye Cup war ein rein deutsches. Albert von Thurn und Taxis gewann vor Philip Geipel und Hermann Gaßner.
Den neu geschaffenen AMF Award für das von den Fans gewählte „Team oft the Race“ holte sich das Duo Michael Lengauer / Erik Fürst mit 28,9 Prozent aller abgegebenen Stimmen
Punktewertung in der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft:
ORM: 1. Simon Wagner 48, 2. Luca Waldherr 37, 3. Michael Lengauer 25, 4. Julian Wagner 15.
ORM-2WD: 1. Simon Seiberl 39, 2. Raphael Dirnberger 29, 3. Mark Skulj (SLO) 27.
ORM Junior: 1. Lukas Dirnberger 57, 2. Marcel Neulinger 41, 3. Nico Neulinger 36.
Nächster Staatsmeisterschaftslauf: LASERHERO Lavanttal Rallye (4./5./6. April 2024)
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LKW FRIENDS on the road Rebenland Rallye 2024
Sportpressedienst
Armin Holenia, Wolfgang Nowak |