Home
 
Schneebergland Rallye, 13. / 14. Juli 2012:
Zurück
 

Baumschlagers Quattro-Pack!

Der Oberösterreicher feierte bei der Schneebergland-Rallye seinen vierten Saisonsieg in Folge. Michael Böhm holte sich die 2-WD-Wertung. Gerwald Grössing, Klemens Haingartner und Karl Wagner gewannen ihre Klassen.

Mit dem vierten Sieg im fünften Saisonlauf machte Raimund Baumschlager einen vielleicht vorentscheidenden Schritt in Richtung Meistertitel. Der bislang neunfache österreichische Champion gab seine Führung bei der Schneebergland-Rallye von Beginn weg nie ab. Der Skoda Fabia S2000 des Oberösterreichers fühlte sich auf den durchwegs WM-würdigen neuen Sonderprüfungen rund um Rohr im Gebirge genauso wohl wie sein „Herrl“. Die Strecken erwiesen sich als so anspruchsvoll, dass die letzte SP wegen heftigem Regen von der Rallyeleitung sogar aus Sicherheitsgründen abgesagt werden musste.

Baumschlager: „Das war mein wahrscheinlich schönster Sieg heuer. Ich war jederzeit in der Lage, einen Speed zu fahren, der der Konkurrenz wenig Chance gelassen hat.“ Dem Sieger am nächsten, aber nicht nah genug, kam Noch-Meister Beppo Harrach, der aber mit dem Schicksal haderte: „Leider haben wir hier mit unserem schweren, großen Mitsubishi gegen den kleinen, wendigen Skoda von Baumschlager von Anfang an keine Chance gehabt. Die Prüfungen sind uns nicht so entgegengekommen wie ihm. Das soll aber Baumschlagers Sieg keineswegs schmälern. Der war absolut verdient.“

Platz drei ging an Gerwald Grössing, der nach dem zweiten Platz im Vorjahr wiederum aufs Podest fuhr.

„Ich habe bei dieser Rallye Höhen und Tiefen durchlebt. Die Höhen lagen in absolut guten Sonderprüfungszeiten, die Tiefen in immer wieder ungewollten Ausritten.“ Damit sicherte sich der „Schneebergland-Hausherr“ auch den Sieg in der Division V vor Friedrich Poiss und Friedrich Hajszan.

Seinen Stockerlplatz bei den Großen hat Grössing freilich auch dem Pech von Manfred Stohl zu verdanken. Auf SP 12 touchierte der Schneebergland-Rallye-Sieger des letzten Jahres einen Gegenstand, riss sich an seinem Mitsubishi ein Rad aus und ließ dadurch zwei Minuten liegen. Stohl: „Das war insgesamt kein guter Tag für uns. Abgesehen vom Pech mit dem Rad ist auch so nicht viel von dem aufgegangen, was ich mir vorgenommen habe.“ Am Ende reichte es trotzdem noch zu Platz fünf hinter dem im Lauf der Rallye immer stärker werdenden Kris Rosenberger.

Die 2-WD-Wertung holte sich Suzuki-Pilot Michael Böhm, der schon zuletzt bei der Bosch-Rallye gewonnen hatte. „Dieser Erfolg bedeutet mir unheimlich viel. Ich gewöhne mich von Mal zu Mal besser an mein Auto“, freute er sich. Den Suzuki-Doppelsieg komplettierte Max Zellhofer, der damit die alleinige Führung in der 2-WD-Wertung übernehmen konnte. Profitiert hat er dabei vom Ausfall des lange Zeit führenden Hannes Danzinger. Dieser stellte seinen VW Scirocco mit defekter Antriebswelle in SP 7 ab.

Klemens Haingartner schnappte sich den Schneebergland-Sieg in der Division III. Der Steirer gewann vor seinem Suzuki-Kollegen Damian Izdebski. Beide Piloten genossen ihren Erfolg, weil gerade sie in den letzten Läufen nicht vom Glück verfolgt waren. Diesmal erwischte es Rene Rieder, der mit technischem Defekt am Suzuki ausfiel.

Historischer Sieger wurde einmal mehr Karl Wagner, der mit seinem Porsche 911 Oskar Hebenstreit im Ford Escort klar auf Platz zwei verwies. Kurt Göttlicher gewann den OSK-Pokal der Historischen.

Die dritte Auflage der Schneebergland-Rallye fand an diesem Wochenende wieder mit Start- und Ziel im niederösterreichischen Rohr im Gebirge statt.

Ausrichter des fünften Laufes zur österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft war der MSC Wolfsberg. Diesmal aber unter einer veränderten Stabsführung. Mit Claudia Bidlas lenkte erstmals eine Frau den organisatorischen Teil dieser Rallye und mit Michael Straßegger kam erstmals ein junger dynamischer Rallyeleiter zum Einsatz. Beide wurden von einer teilweise ebenfalls neuen Mannschaft unterstützt, wobei die anwesenden „alten Hasen“ wie Gerhard Leeb bzw. Helmut Schöpf für zusätzliche Sicherheit sorgten.

Man hatte im Gegensatz zu den ersten beiden Jahren diesmal die Streckenführung verändert, hat die gefürchtete Sonderprüfung Haraseben aus dem Programm genommen und durch andere Prüfungen ersetzt bzw. auch den Schotteranteil wesentlich erhöht. Laut Meinung der Aktiven hat das Event damit jetzt noch mehr Attraktivität, viele sprachen von der derzeit schwierigsten aber auch schönsten Rallye Österreichs. Trotzdem war auch heuer das Motto wieder „klein aber fein.“. Von 39 genannten Fahrzeugen sind tatsächlich 32 Autos in den Bewerb gestartet, darunter die gesamte heimische Spitzenklasse.

Gerwald Grössing, der als „Vater“ dieser Schneebergland Rallye gilt, war wieder maßgeblich am Gelingen der Rallye beteiligt. Dies nicht nur als Fahrer, sondern auch als Förster und Jäger. Ein großer Dank gilt auch heuer wieder den Behörden, den Gemeinden, den Sponsoren, sowie der Polizei, den Feuerwehren und der Rettung.

Endstand:
01. Baumschlager / Wicha, Skoda Fabia S2000 1:13:11,1
02. Harrach / Schindlbacher, Mitsubishi Evo IX R4 + 26,3
03. Grössing / Schwarz, Mitsubishi Evo VII +3:15,4
04. Rosenberger / Monego, VW Polo S2000 +4:44,6
05. Stohl / Minor, Mitsubishi Evo IX CNG +5:48,8
06. Stengg / Klinger, Subaru Impreza WRX +6:32,4
07. Saibel / Mayrhofer, Mitsubishi Evo X R4 +7:02,1
08. Neubauer / Rausch, Subaru Impreza R4 +7:34,6
09. Böhm / Becker, Suzuki Swift 1600 +8:34,5
10. Pfeiffenberger / Pfeiffenberger, Mitsubishi Evo IX +9:52,3

Sonderprüfungs-Bestzeiten: Baumschlager 8, Harrach 6

Wichtigste Ausfälle: Peter Ebner (SP1/Unfall), Fritz Waldherr (SP2), Hannes Danzinger (SP 7/techn. Defekt), Rene Rieder (SP 9/techn. Defekt), Walter Mayer (SP 9/Ausritt)

Punktestände:

ÖRM: 1. Raimund Baumschlager 96, 2. Beppo Harrach 70, 3. Manfred Stohl 68, 4. Kris Rosenberger 49, 5. Mario Saibel 36

Division II (2WD): 1. Max Zellhofer 72, 2. Michael Böhm 56, 3. Hannes Danzinger 54

Division III: 1. Klemens Haingartner 54, 2. Damian Izdebski 50, 3. Mario Skarek 46.

Division V: 1. Gerwald Grössing 60, 2. Friedrich Poiss 52, 3. Kurt Adam 42

Historische Staatsmeisterschaft: 1. Karl Wagner 98

Historischer OSK-Pokal: 1. Kurt Göttlicher 89

Die Österreichische Rallye Staatsmeisterschaft wird am 03. und 04. August mit der ORM-Premiere der Rallye Weiz fortgesetzt.

Fotos / Videos:
Mehr...

> Fotos IR7.at

Mehr...

> Video IR7.at (17 Minuten)