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Rallye Weiz, 03. / 04. August 2012:
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Sieg und Titel für Raimund Baumschlager!

Raimund Baumschlager triumphierte bei der ORM-Premiere der Rallye Weiz und feierte einen viel umjubelten Start-Ziel Sieg vor Manfred Stohl und Mario Saibel. Der Skoda-Pilot sicherte sich somit auch vorzeitig den Staatsmeistertitel!

Die Österreichische Rallye Staatsmeisterschaft feierte eine gelungene Premiere in Weiz und in den insgesamt 14 weiteren Anrainergemeinden der Rallye. Auf beiden Etappen gab es bei trockenen, extrem heißen und schwülen Bedingungen für über 30.000 begeisterte Fans ein Rallye-Spektakel.

Raimund Baumschlager nützte die Chance durch den raschen Ausfall von Beppo Harrach – der gleich in der Auftakt-Sonderprüfung am Freitag einen Baum zwischen die Scheinwerfer seines Mitsubishi Lancer Evo IX R4 platzierte – und fuhr mit Co-Pilot Klaus Wicha im Skoda Fabia S2000 ungefährdet zu seinem fünften Sieg in Serie, womit er schon zwei Rallyes vor Schluss endgültig seinen insgesamt 11. Titel sicherte.

„Am Ende bin ich noch einmal ganz schön ins Schwitzen gekommen. Auf der vorletzten Prüfung habe ich irgendetwas getroffen und mir die linke vordere Spurstange verbogen. Da sieht man wieder, wie schnell es gehen kann. Aber jetzt sind wir da und ich bin natürlich sehr froh, dass wir die Meisterschaft so früh zu unseren Gunsten entscheiden konnten.“

Auf die Frage, wie lange er seine aktive Karriere als nunmehr 52jähriger noch fortsetzen wolle, meinte er mit einem Seitenhieb auf den 12fachen Titelträger Franz Wittmann: „Vier Jahre kann ich mir jetzt schon noch gut vorstellen.“

Platz zwei ging an Ex-Weltmeister Manfred Stohl (Erdgas Mitsubishi Evo IX), der seine Position gegen den nach schwachem Start am Freitag im Zuge der 2. Etappe stark aufgekommenen Mario Saibel (Mitsubishi Evo X R4) im Duell der Wiener erfolgreich verteidigen konnte.

Gerwald Grössing (Mitsubishi Evo IX) belegte nach immensen Reifenproblemen Platz vier und baute seine Führung in der Division V der Meisterschaft weiter aus. Hermann Neubauer (Subaru Impreza WRX STi R4) fiel nach Platz drei am Freitag durch eine missglückte Reifenwahl am feuchten Morgen zurück und belegte Platz fünf vor den besten Steirern, den Brüdern Gunthard und Arno Puchleitner (Mitsubishi Evo IX) aus Graz, die ihren Vorschusslorbeeren damit durchaus gerecht wurden.

In der 2WD-Kategorie konnte der Mostviertler Martin Zellhofer (Suzuki Swift S1600) durch einen hart erkämpften Sieg gegen Vorjahrsmeister Hannes Danzinger (VW Scirocco TDI) seine Meisterschaftsführung etwas ausbauen. „Als wir zu Mittag immer mehr Motoraussetzer bekommen haben und sich das Problem fortgesetzt hat, haben wir entschieden, das Auto bis zum Rand voll zu tanken. Dann waren auf den letzten beiden Prüfungen die Aussetzer auf einmal weg. Irgendetwas scheint da im Tank nicht in Ordnung zu sein. Was die Meisterschaft betrifft, so sieht es dafür, dass wir das ursprünglich gar nicht im Programm gehabt haben, wirklich gut aus. Allerdings beginnt jetzt ab der nächsten Rallye das Rechnen mit Streichresultaten. Meine Führung schaut also deutlicher aus, als sie in Wirklichkeit ist.“

Und Hannes Danzinger: „Sehr zufrieden. Sieht so aus, als ob die Meisterschaft wie 2011 erst Ende Oktober im Waldviertel entschieden wird.“ Mann des Tages bei den Fronttrieblern war aber sicher Michael Böhm (Suzuki Swift S1600), der am Freitag durch einen Reifenschaden mehr als drei Minuten eingebüßt hatte, sich aber in der letzten Sonderprüfung noch ganz knapp am italienischen Renault Clio-Piloten Carlo Fornasiero vorbei auf Platz 3 schieben konnte.

Die Division III der Staatsmeisterschaft für seriennahe 1600er-Fahrzeuge verlief ziemlich turbulent: Der überlegen mit 1:45 Minuten führende Judenburger Klemens Haingartner (Suzuki Swift) hatte in der drittletzten Prüfung einen vehementen Ausritt, der ihn fünf Minuten kostete.

Dass er dennoch Platz drei belegte, verdankte er der Tatsache, daß Markenkollege Mario Skarek wenig später mit Differentialschaden ausfiel. Den Sieg nach einem nun überaus spannenden Finale sicherte sich Vorjahres-Titelträger Damian Izdebski (Suzuki Swift), nur neun Sekunden vor dem Lungauer Rene Rieder (ebenfalls Suzuki Swift). In der Meisterschaft führt Haingartner bei Punktegleichheit mit Izdebski aufgrund der höheren Anzahl an Siegen.

In der Division V der Meisterschaft ergibt sich nach der Rallye Weiz die kuriose Situation, daß der 76jährige Vorarlberger Kurt Adam (Seat Ibiza) nunmehr auf Platz zwei hinter Gerwald Grössing liegt, vor dem Wachauer Willi Rabl junior (VW Golf KitCar). Den Champagner auspacken kann man bei den Historischen: Die Titelverteidiger aus Wien, Karl Wagner/Gerda Zauner, sicherten sich mit ihrem Porsche Carrera RS nicht nur den fünften Saisonsieg in der Kategorie der „Klassiker“, sondern haben ebenso die erfolgreiche Titelverteidigung geschafft wie ihre Landsleute Kurt Göttlicher/Silvia Dolezal (Ford Sierra RS Cosworth) in der Kategorie der Historischen Baujahr 1982-90.

Bei den „echten“ Lokalmatadoren aus dem Bezirk Weiz setzte sich Franz Kohlhofer (Subaru Impreza WRX-STI N9) aus Koglhof auf Platz 12 gesamt durch. Dahinter Hans Derler aus Anger (BMW 2002ti, der bei den Historischen einen sensationellen zweiten Platz belegte), vor Erwin Hadolt (Subaru Impreza 555) aus Weiz. Von 67 gestarteten Teams erreichten schlussendlich 49 das Ziel

Organisationschef Mario Klammer vom Rallye Club Steiermark zeigte sich nach zwei anstrengenden Tagen erleichtert und glücklich, dass man ein gutes Debüt in der Rallye-ÖM hinlegen konnte: „Wir haben eine super Rallye ohne wesentliche Zwischenfälle durchgebracht, die Fans waren äußerst diszipliniert und die Organisation hat reibungslos funktioniert. Zudem haben wir von allen Fahrern ob der ungemein schwierigen Sonderprüfungen höchstes Lob erhalten, auch aus den Anrainergemeinden kommen bis jetzt nur positive Stimmen. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mitgeholfen haben, diese Rallye so erfolgreich durchzuführen Vor allem aber bei den Anrainern, ohne deren Akzeptanz eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre. Wir werden alles daran setzen, auch 2013 ein fixer Bestandteil der Rallye-ÖM zu sein.

Endstand nach 12 Sonderprüfungen:
01. Baumschlager / Wicha, Škoda Fabia S2000, 1.32:00,0
02. Stohl / Minor, Mitsubishi Evo IX CNG, + 1:29,4
03. Saibel / Mayrhofer, Mitsubishi Evo X R4, + 1:42,7
04. Grössing / Schwarz, Mitsubishi Evo IX, + 2:00,6
05. Neubauer / Ettel, Subaru Impreza STI R4, + 2:25.9
06. Puchleitner / Puchleitner, Mitsubishi Evo IX, + 4:50,6
07. Zellhofer / Kachel, Suzuki Swift S1600, + 5:11,7
08. Danzinger / Wüstenhagen, VW Scirocco TDI, + 5:29,9
09. Rigger / Winklhofer, Mitsubishi Evo X, + 7:27,0
10. Böhm / Becker, Suzuki Swift S1600, + 9:18,8

Wichtigste Ausfälle: Beppo Harrach auf SP 1 (Unfall), Daniel Oliveira auf SP 2 (Unfall), Martin Kalteis vor SP 4 (Technik), Nikolas Ziesler auf SP 7 (Technik)

Bestzeiten: Raimund Baumschlager (9), Gerwald Grössing (2), Manfred Stohl (1)

Meisterschaftsstände:

Division I: 1. Raimund Baumschlager 116, 2. Manfred Stohl 86, 3. Beppo Harrach 70, 4. Mario Saibel 52, 5. Kris Rosenberger 49, 6. Hermann Neubauer 41

Division II: 1. Martin Zellhofer 92, 2. Michael Böhm 72, 3. Hannes Danzinger 72, 4. Carlo Fornasiero 49, 5. Peter Ebner 32, 6. Christoph Leitgeb 32

Division III: 1. Klemens Haingartner 70, 2. Damian Izdebski 70, 3. Rene Rieder 54, 4. Mario Skarek 46, 5. Gerhard Aigner 37

Division V: 1. Gerwald Grössing 80, 2. Kurt Adam 64, 3. Willi Rabl junior 60, 4. Friedrich Poiss 52, 5. Gerhard Hajszan 42

Historische Meisterschaft: 1. Karl Wagner 124, 2. Christian Rosner 51, 3. Ossi Posch 33, 4. Hans Wieger 25, 5. Ferdinand Mitterbacher, Ossi Hebenstreit / Hans Derler 21

Historischer Cup: 1. Kurt Göttlicher 118, 2. Peter Matasovic 54, 3. Alois Nothdurfter 26, 4. Jürgen Aigner 20, 5. Markus Gremsl 17, 6. Manuel Marchat 16

Die Österreichische Rallye Staatsmeisterschaft wird mit der ARBÖ Rallye rund um Admont und Spital am Pyhrn am 21. und 22. September 2012 fortgesetzt.

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