Harrach siegt im Lavanttal vor Baumschlager und Grössing:
Mit einem Start-Ziel-Sieg bei der Lavanttal-Rallye vor Raimund Baumschlager und Gerwald Grössing meldete sich Beppo Harrach im Titelkampf 2013 zurück. Die 2WD-Klasse holte sich der Kärntner Peter Ebner. In der Historischen Wertung gewann Hans-Georg Lindner.
Beppo Harrach meldete sich in Wolfsberg im Kampf um den Rallye-Staatsmeistertitel 2013 zurück. Der niederösterreichische Mitsubishi-Pilot feierte bei der Lavanttal-Rallye einen blitzsauberen Start-Ziel-Sieg und verkürzte den Abstand zum Gesamtführenden Champion Raimund Baumschlager nach drei von acht Läufen auf vier Zähler. Es ist dies Harrachs erster voller Erfolg seit September des letzten Jahres, als er bei der ARBÖ-Rallye in Admont nach einem Stempelfehler von Baumschlager den Sieg erbte.
In Wolfsberg 2013 hatte der Ex-Meister aus Bruck/Leitha keine Strafzeit für seinen Konkurrenten nötig. Im Ziel hatte der Sieger Tränen in den Augen. "Die lange Durststrecke ist endlich beendet. Wir haben so hart für diesen Erfolg gearbeitet, keine Ostern gefeiert, nur getüftelt. Das hat sich bezahlt gemacht. Es war irrsinnig schwer, weil Raimund immer Druck ausgeübt hat."
Der geschlagene Raimund Baumschlager zollte Lob und fand Gründe: "Beppo ist hier eine tolle und fehlerlose Rallye gefahren. Ich habe mich leider zu Beginn mit den Reifen vergriffen und gleich einen großen Rückstand aufgerissen. Deshalb war hier der zweite Platz das Höchste der Gefühle." Wie zuletzt im Rebenland hieß auch im Lavanttal die dritte Kraft Gerwald Grössing. Zwischenzeitlich hatte der Mitsubishi-Pilot sogar Platz zwei inne: "Aber dass wir den gegen Baumschlagers Werks-Auto nicht halten können, war mir von vornherein klar. Das war eine coole Rallye, wir haben voll gepusht und es ist uns viel aufgegangen. Ich bin sogar überzeugt, dass mit geeignetem Material noch mehr für uns drinnen wäre."
Einen "Heimsieg" konnte der Kärntner Peter Ebner in der Division II feiern. Zwar fiel mit Achim Mörtl der Favorit in der 2WD-Wertung vorzeitig auf SP 3 aus, doch als "Lückenbüßer" will der Lokalmatador aus Wolfsberg deshalb nicht gesehen werden. "Ich habe gewonnen, weil ich die wenigsten Probleme hatte und weil ich klug gefahren bin. Auch als Achim Mörtl noch im Rennen war, habe ich bewiesen, dass ich mit ihm mithalten kann." Den zweiten Platz holte Suzuki-Pilot Michael Böhm, womit dieser hochzufrieden war. "Drei Reifenschäden, ein Ausritt und auf den letzten zwei Kilometern keine Gegensprechanlage. Trotzdem Platz zwei. Was soll ich mich beschweren?" Böhm und Ebner führen jetzt punktegleich die Meisterschaft an.
Die Historische Staatsmeisterschaft sah in Wolfsberg mit Hans-Georg Lindner einen überlegenen Sieger. Der Salzburger nutzte die wechselnden Wetterverhältnisse optimal aus und ließ mit seinem wendigen Ford Escort den relativ bulligen Porsches von Christian Rosner bzw. Johannes Huber keine Chance. Lindner: "Bei diesem Wetter war es ein richtiger Spaß für uns. Wir haben zwar nur eine geringe Reifenauswahl gehabt, waren aber von Beginn an sicher, uns vor den Porsches zu platzieren. Ich fahre allerdings nur ausgewählte Rallyes und nicht auf die Gesamtmeisterschaft." In dieser übernahm Rosner mit seinem zweiten Platz die Führung.
Willi Rabl (VW Golf Kitcar) sicherte im Rahmen des Österreichischen Rallye-Pokals die Divisionswertung P3 und baute damit seine Gesamtführung aus.
Den Auftakt zum Opel Corsa OPC Cup entschied Vorjahrsmeister Daniel Wollinger für sich. Obwohl durch einen grippalen Infekt geschwächt lieferte sich der Steirer ein hartes und letztendlich erfolgreiches Duell mit dem Kärntner Christoph Leitgeb.
Die 37. Lavanttal Rallye powered by car4you, mit Start und Ziel in Wolfsberg wurde als dritter Lauf der österreichischen Rallye-Meisterschaft ausgetragen. Die Rallye-Piloten aus Slowenien bestritten ihren ersten Meisterschaftslauf und die Fahrer des Opel Corsa OPC Cup, ebenfalls ihren ersten Lauf in Kärnten.
An den beiden Rallye-Tagen herrschten im Lavanttal sehr differente äußere Bedingungen. Sonnenschein wurde speziell am ersten Tag von heftigem Regen abgelöst, am zweiten Tag war in der Früh noch viel Nebel im Rallyegebiet und erschwerte den Piloten das Befahren der ohnehin schon schwierigen Sonderprüfungen. Dazu kamen auf dem Schulterkogel über eine Länge von 500 Metern noch blankes Eis und Schnee. Trotzdem war das Interesse der Rallye-Fans entlang der 12 Sonderprüfungen fast ungetrübt. Geschätzte 50.000 Zuschauer waren von den Leistungen der Rallye-Stars begeistert, zusätzlich natürlich auch durch das Antreten von Walter Röhrl, der größtenteils mit dem Audi S1 und mit einem Porsche als Vorauswagen im Lavanttal für den Kiwanis Club aus karitativen Gründen unterwegs war. Von den ursprünglich 98 genannten Teams sind am Freitag 91 Mannschaften über die Startrampe in der Servicezone in Kleinedling gerollt.
MSC-Wolfsberg-Obmann Gerhard Leeb konnte eine erfreuliche Bilanz ziehen: "Es gab keine nennenswerte Zwischenfälle, alles ist ruhig und sehr organisiert über die Bühne gegangen. Mein besonderer Dank gilt unseren Sponsoren car4you, Lico, Mörtl Fassaden, MLW Montagen und Auto Eisner. Ein spezieller Dank gebührt auch den vielen Aktiven, den Teams, den Behörden, den Feuerwehren und den Rettungskräften, sowie unserer gesamten Organisationsmannschaft, die allesamt wieder für eine ordentliche Veranstaltung gesorgt haben." Auch Doppelweltmeister Walter Röhrl lobte die Lavanttal-Rallye: "Der karitative Zweck, zu dem ich hier war, wurde voll erfüllt. Aber nicht nur deshalb war das eine unglaublich tolle Veranstaltung. So schwierige und selektive Sonderprüfungen findet man in ganz Deutschland nicht."
Endstand nach 12 Sonderprüfungen:
01. Harrach / Schindlbacher, Mitsubishi Lancer IX R4 1:55:57.0
02. Baumschlager / Wicha, Skoda Fabia S2000 +39.2
03. Grössing / Schwarz, Mitsubishi Lancer IX R4 +2:22.2
04. Gassner / Thannhäuser, Mitsubishi Evo X +3:53.0
05. Rosenberger / Monego, VW Polo S2000 +5:03.7
06. Ebner / Winter, Citroen DS3 R3T +9:11.2
07. Böhm / Becker, Suzuki Swift S1600 +10:35.7
08. Trcek / Vilijem, Mitsubishi Lancer IX +10:37.7
09. Zakelj / Blaz, Mitsubishi Lancer IX +10:45.3
10. Turk /Loznar, Renault Clio +11:15.6
Sonderprüfungsbestzeiten: Beppo Harrach (8), Raimund Baumschlager (4)
Die wichtigsten Ausfälle: Achim Mörtl (Ausritt/SP 3), Alfred Kramer (Unfall/SP 6), Bernd Zanon (Ausritt/SP 6)
Punktestand Division I (nach drei Läufen): 1. Raimund Baumschlager 56, 2. Beppo Harrach 52, 3. Gerwald Grössing 32, 4. Kris Rosenbeger 28, 5. Jan Kopecky (Tch) und Asja Zupanc (Slo) je 20, 7. Andreas Mörtl 18.
Punktestand Division II (nach drei Läufen): 1. Peter Ebner und Michael Böhm je 36, 3. Rok Turk (Slo) 30, 4. Hannes Danzinger und Achim Mörtl je 20.
Punktestand Historische Staatsmeisterschaft (nach drei Läufen): 1. Christian Rosner 41, 2. Johannes Huber und Paolo Pasutti (It) je 30, 4. Hans-Georg Lindner und Karl Wagner je 26.
Die Österreichische Rallye Staatsmeisterschaft wird am 03. / 04. Mai 2013 mit der Wechselland Rallye fortgesetzt. |