Dramatisches
Finale endet mit dem Ausfall
des Führenden Andreas
Waldherr. Erstmals stehen
bei einer ÖM-Rallye
Vater und Sohn auf dem Siegerpodest.Christof
Klausner im Audi Quattro
wird zum Publikumsliebling
gewählt.
An
diesem Wochenende wurde
im Mühlviertel die
27. internationale Jänner
Rallye mit Start und Ziel
in Freistadt ausgetragen.
Die Veranstaltung zählte
zum FIA European Rally Cup
(Koeffizient 5) und wurde
auch als erster Lauf zur
heimischen Rallyemeisterschaft
gewertet. Heuer herrschten
auf den 18 Sonderprüfungen
differente Streckenbedingungen.
So
wurden am Samstag die ersten
zwölf Prüfungen
auf trockenem Untergrund
gefahren, wobei jedoch manche
Stellen vereist waren. Am
Sonntag gab es dann auf
den Prüfungen 13 bis
18 absolut winterliche Bedingungen
für die Piloten. Trotz
eisiger Temperaturen waren
an allen drei Tagen nicht
weniger als 120.000 Zuschauer
ins Mühlviertel gekommen
und machten so den weltweit
ersten Rallyeauftakt zu
einer riesigen Show-Bühne.
Dramatisches
Finale bei der Jänner-Rallye:
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Zwei
Sonderprüfungen
vor Schluss sah Andreas
Waldherr (VW Polo S2000)
wie der sichere Sieger
aus. Nach der souveränen
Halbzeitführung
mit über einer
Minute Vorsprung auf
Raimund Baumschlager
(Mitsubishi Lancer Evo
IX) rettete er noch
fast 40 Sekunden nach
den vier Schnee-Sonderprüfungen
für die beiden
Finalabschnitte. Doch
nach 14 Kilometer auf
der SP 17 kam der Niederösterreicher
in einer Kurve ins Rutschen.
Dabei brach das Kugelgelenk
des Querlenkers und
Waldherr blieb quer
zur Straße stehen,
ohne die Fahrt fortsetzen
zu können. Baumschlager,
der wie Waldherr ebenfalls
ohne Spikes auf die
Strecke ging, bremste
vor der Unfallsstelle
und rutschte nur knapp
am VW Polo S2000 vorbei.
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Daraufhin
wurde die Sonderprüfung
abgebrochen. In der Folge
fuhr Raimund Baumschlager
auf SP 18 seinen dritten
Sieg nach 2004 und 2006
sicher nach Hause.
Baumschlager: „Natürlich
tut es mir für Andi
sehr leid. Noch dazu, wo
wir sehr gute Freunde sind.
Ich hätte ihm den Sieg
wirklich gegönnt. Mein
Erfolg bei der Jänner-Rallye
macht mich trotzdem sehr
glücklich. Hinsichtlich
der Meisterschaft halte
ich es aber mit einem alten
Rallye-Sprichwort, das besagt,
dass erst am Schluss zusammengerechnet
wird.“
Hermann
Gassner sen. und Hermann
Gassner jun. (beide D/Mitsubishi
Lancer Evo IX): Zum ersten
Mal in der Geschichte der
Österreichischen Meisterschaft
landeten Vater und Sohn
gemeinsam in getrennten
Fahrzeugen auf dem Podium.
Dabei hatte aber doch wieder
der Vater die Nase vorne,
obwohl zu Beginn der Rallye
am Samstag noch der Junior
das Tempo vorgab. Dennoch
ist der dritte Platz für
den 20 Jahre jungen Deutschen
nach dem Klassensieg beim
WM-Lauf in Deutschland das
beste Ergebnis seiner Karriere.
Mein Ziel aufs Podium zu
kommen habe ich erreicht.
Heuer habe ich aber doppelten
Grund zur Freude, da auch
mein Sohn am Podest steht.
Ich hätte nichts dagegen
gehabt, wenn er vor mir
gelandet wäre. Diesmal
war es ich, aber seine Zeit
kommt noch“, erklärte
Gassner sen.
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Manfred
Stohl (CNG Subaru
Impreza MY07) hat
die Premiere eines
gasbetriebenen Gruppe-N-Subarus
sensationell gemeistert.
Mit zwei Gesamtbestzeiten
am zweiten Tag schob
er sich noch auf den
vierten Platz vor.
Stohl: „Es war
ein perfekter erster
Einsatz.
Wir haben viele Erkenntnisse
gesammelt und am Schluss
hat auch noch das
Ergebnis gepasst.“
Dabei ärgerte
er sich ein wenig
über den Abbruch
von SP 17 und zeigte
für die Reifenwahl
von Waldherr und Baumschlager
wenig Verständnis,
Grund zur Freude hatte
auch Stig Blomqvist
(Mitsubishi Lancer
Evo IX). |
Die
schwedische Rallye-Legende
schaffte es bei seinem fünften
Start im Mühlviertel
erstmals ins Ziel und holte
den fünften Gesamtrang.
Lokalmatador
Ernst Haneder (Mitsubishi
Lancer Evo IX) bewies einmal
mehr seine Heimstärke.
Der Bäckermeister aus
St. Oswald hatte lange die
Chance auf einen Podiumsplatz,
vergab diese Möglichkeit
auf den Schnee-Sonderprüfungen.
In der Endabrechnung landete
er aber dennoch auf dem
sehr guten siebenten Platz.
Haneder: „Ich habe
mir eigentlich mehr erwartet.
Noch dazu, wo es heuer mein
einziger ÖM-Lauf ist.
Dennoch hat es viel Spaß
gemacht und die Zuschauer
waren einfach sensationell.“
Für
Markus Benes (Subaru Impreza
WRX STI 08) hat sich die
Reise ins Mühlviertel
ausgezahlt. Noch dazu, wo
er zum ersten Mal seit fast
vier Jahren auf Asphalt
fuhr.
Benes: „Es war wirklich
sensationell. Uns ist alles
aufgegangen. Vor allem die
Prüfungen auf Schnee
haben sehr viel Spaß
gemacht. Dieser neunte Platz
ist ein sehr großer
Erfolg für mich.“
Johannes Keferböck
(Mitsubishi Lancer Evo IX)
komplettiert als Zehnter
die Top-10.
Doppelten
Grund zur Freude hatte Christof
Klausner. Der Oberösterreicher
gewann nicht nur überlegen
die Klasse 10, sondern begeisterte
mit seinem attraktiven Fahrstil
im Audi Quattro dermaßen
die Zuschauer, dass er von
den Journalisten zum Publikumsliebling
gewählt wurde. Klausner:
„Es freut mich, dass
jetzt auch die Journalisten
auf meinen Fahrstil aufmerksam
geworden sind. ich versuche
immer Show und Sport zu
verbinden. Den Pokal für
den Publikumspreis werde
ich mit sehr gut aufheben.“
Zweiter in der stark besetzten
Klasse H10 (32 Teams am
Start) wurde der Italiener
Andrea de Luna (Renault
Clio) vor Austrian Rallye
Challenge Sieger 2008 Markus
Huber (Mitsubishi Lancer
Evo III).
Die
Division II entschied Franz
Kitzler (Seat Ibiza) für
sich. Pechvogel der Rallye
war Daniel Wollinger (Ford
Fiesta ST), der in Führung
liegend auf der letzten
Sonderprüfung mit technischen
Problemen aufgeben musste.
In der Diesel-Klasse siegte
nach dem Ausfall von Vorjahres-Pokalsieger
Michael Böhm (Fiat
Punto JTD) der Niederösterreicher
Michael Kogler vor Bernhard
Spielbichler (beide VW Golf
V TDI).
OK-Chef
Ferdinand Staber hatte
guten Grund eine positive
Bilanz zu ziehen:
„Wir haben wesentlich
mehr Zuschauer gehabt
als im Vorjahr. Sie
alle waren vom tollen
sportlichen Match
und vom Einsatz der
Teilnehmer begeistert.
Sehr gut angekommen
sind die neuen Aktivitäten
mit einem Casino und
einer Modell- Rallye
Superstage in der
Freistädter Messehalle.
Rein sportlich hoffe
ich, dass wir für
das nächste Jahr
von der FIA eine Aufstockung
für den ERC-Lauf
im Mühlviertel,
mit Koeffizient 10
erhalten werden. Wir
werden daher schon
im Februar die ersten
Verhandlungen mit
unseren Rallye-Gemeinden
aufnehmen. Mein Dank
gilt unseren Sponsoren,
in erster Linie an
das Life-Radio, das
die Veranstaltung
nicht nur unterstützt
hat, sondern auch
ein wichtiger Medienpartner
war. |
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Spezieller
Dank gebührt aber unserer
eigenen Mannschaft mit allen
Helfern und Funktionären.
Sie haben heuer wieder vollsten
Einsatz gezeigt.“
Endstand
nach 18 Sonderprüfungen
01. Raimund Baumschlager/Thomas
Zeltner (Ö) Mitsubishi
Evo IX 2:28:31,4 Std.
02. Hermann Gassner/Karin
Tannhäuser (D) Mitsubishi
Evo IX +2:10,7 Min.
03. Hermann Gassner jun./Kathi
Wüstenhagen (D) Mitsubishi
Evo IX +2:54,0 Min.
04. Manfred Stohl/Ilka Minor
(Ö) CNG Subaru Impreza
MY07 +3:17,3 Min.
05. Stig Blomqvist/Ragnar
Spjuth (SWE) Mitsubishi
Lancer Evo IX +3:37,3 Min.
06. Jan Cerny/Pavel Kohout
(CZ) Subaru Impreza STI
+3:54,9 Min.
07. Ernst Haneder/Philipp
Kregl (Ö) Mitsubishi
Lancer Evo IX +4:00,7 Min.
08. Daniel Behalek/Petr
Cernohorsky (CZ) Subaru
Impreza STI +4:24,5 Min.
09. Markus Benes/Norbert
Wannenmacher (Ö) Subaru
Impreza WRX STI +6:18,6
Min.
10. Johannes Keferböck/Karin
Punz (Ö) Mitsubishi
Lancer Evo IX +7:39,2 Min.
SP-Bestzeiten:
Waldherr 10, Baumschlager
3, Stohl und Valousek je
2
Wichtigsten Ausfälle:
Franz Sonnleitner (Technik
vor SP 1), Severin Katzensteiner
(Technik SP 2), Pavel Valousek
(Tch/Unfall SP 3), Philipp
Lietz (Technik SP 4), Kris
Rosenberger (Getriebe SP
5), Michael Böhm (Feuer
SP 8), Jaroslav Orsak (Tch/Technik
SP 8), Hannes Danzinger
(Kupplung SP 10), Andreas
Waldherr (Unfall SP 17).
Zwischenstand
in der ÖM (nach 1 von
7 Läufen):
Division I: 1. Baumschlager
20 Punkte, 2. Stohl 17,
3. Cerny (CZ) 14, 4. Haneder
12, 5. Behalek (CZ) 11,
6. Benes 10, 7. Keferböck
9, 8. Gavlak (Slk) 8, 9.
Taddei (Ita) 7.
Division II: 1. Kitzler
20, Ryznar (Pol) 17.
Division III: 1.
Kogler 20 Punkte, 2. Spielbichler
17.
Die
Österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft
wird mit der Lavanttal Rallye
am 27. und 28. März
fortgesetzt.
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