Bosch Super plus Rallye: Baumschlager siegt vor Winter und Harrach

Raimund Baumschlager konnte auch den zweiten Lauf zur Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft 2010 im Rahmen der Bosch Super plus Rallye für sich entscheiden. Der Skoda Pilot siegte vor Patrick Winter und Beppo Harrach. Andreas Aigner schied nach einem Unfall in der SP 12 aus.

Das sensationelle Gefecht im Kampf um den Gesamtsieg bei der Bosch Super plus endete nicht ganz so, wie sich die unzähligen Fans am Streckenrand im steirischen Wechselland das gewünscht hätten.

Statt eines Kampfes um jede Sekunde bis zum letzten Meter endete das Duell zwischen dem führenden Raimund Baumschlager und seinem Herausforderer Andreas Aigner mit einem eher heftigen Abgang des Letzteren.

Weder Aigner noch seine Copilotin Daniela Weissengruber wurden jedoch ernsthaft verletzt und lediglich zu einem Sicherheits-Checkup ins LKH Oberwart geführt. Während Weissengruber nach kurzer Zeit wieder entlassen wurde, bleibt Aigner wegen einer schweren Gehirnerschütterung zur Beobachtung über Nacht stationär in der Klinik.

Baumschlager und sein Copilot Thomas Zeltner bleiben dadurch in dieser Saison weiter ungeschlagen und wurde im direkten Duell zuletzt vor mehr als einem Jahr bei der BP Ultimate-Rallye im Lavanttal besiegt. Der Crash von Andreas Aigner könnte auch durchaus schon eine kleine Vorentscheidung in der laufenden Meisterschaft gewesen sein.

Baumschlager: „Natürlich freue ich mich einerseits über den Sieg, andererseits hätte ich es schon aus sportlicher Sicht lieber so gehabt wie zuletzt in Kärnten, wo der Andi und ich wirklich bis zum Schluss gefightet haben. Bis zu seinem Unfall war es ein sensationelles Duell, das hoffentlich nicht nur ich, sondern auch die Zuschauer genossen haben. Vor einer solchen Kulisse macht das Rallyefahren noch viel mehr Spaß und zeigt auch deutlich, welchen Stellenwert unser Sport hat.“

Unversehens kamen Patrick Winter und Daniela Stummer so nach einem mindestens ebenso hochklassigen Duell mit Beppo Harrach und Andreas Schindlbacher zu Platz 2.

„Sensationell“, freute sich Harrach trotzdem. „Dass wir auf Asphalt schon in unserem zweiten Einsatz nach dem Comeback so dabei sind, freut mich außerordentlich. Der Regen auf den letzten beiden Sonderprüfungen hat uns leider noch Zeit gekostet.“

Patrick Winter: „Ein Platz besser als 2009, nächstes Jahr vielleicht noch ein Schritt weiter.“

Etwas enttäuscht Andreas Waldherr auf Platz 4: „Es ist zu viel gegen uns gelaufen und die optimale Form suche ich irgendwie auch noch. Der Polo S2000 ist ohne Feindberührung im Ziel.“

Ein weiteres Mega-Duell auf der letzten Rille lieferten sich Lokalmatador Willi Stengg jun. und Mario Saibel um Platz 5. Nachdem Stengg lange Zeit vorne gelegen war, fand Saibel am Samstag Vormittag doch noch seine Form und setzte sich noch vor den Nachmittagsprüfungen vor seinen Widersacher.

Enttäuscht über sein Abschneiden war der Vorjahrszweite Waldemar Benedict, der über Platz 10 nicht hinaus kam: „Ich weißs nicht, woran es gelegen hat. Der Peugeot war absolut problemlos, aber ich bin irgendwie nie richtig zum Fahren gekommen“, seufzte der Rallye-Gastronom.

In der 2wd-Wertung gab es einen Suzuki-Doppelsieg durch den Breitenauer Mario Klammer vor dem Lungauer Hermann Neubauer. Platz 3 für den Niederösterreicher Hannes Danzinger auf Ford Fiesta.

Einen Sensationssieger gibt es von der Dieselfront zu vermelden. Keiner der drei hoch favorisierten VW, sondern der Waldviertler Christian Mrlik auf einem allradgetriebenen Subaru Impreze setzte sich am Ende klar durch und übernahm damit auch die Meisterschaftsführung. Michael Kogler fiel klar vorne liegend schon am ersten Tag aus, weil sich die Diebstahlsperre seines Scirocco aus unerfindlichen Gründen selbst aktivierte und das Starten des Motors verhinderte.

Der danach führende zweite Scirocco mit Daniel Wollinger am Steuer verlor Mitte der 2. Etappe durch diverse Probleme – unter anderem musste das Getriebe gewechselt werden – mehr als zwei Minuten, Hermann Berger gab nach einem zeitraubenden Hoppala seiner Copilotin im VW Golf V TDI entnervt auf.

Josef Pointinger siegte im Ford Escort in der Wertung der Historic Rallye Staatsmeisterschaft vor Konrad Friesenegger (Opel Kadett) und Wolfram Thull (Porsche 911). Der lange Zeit führende Porsche Pilot Karl Wagner fiel nach einer Zeitstrafe auf Rang vier zurück.

Endstand nach 14 SP:
01. Baumschlager / Zeltner, Skoda Fabia S2000 1:23,54,5
02. Winter / Stummer, Mitsubishi Lancer + 1:21,8
03. Harrach / Schindlbacher, Mitsubishi Lancer + 1:40,1
04. Waldherr / Ettel, VW Polo S2000 + 2:00,7
05. Saibel / Mayrhofer, Mitsubishi Lancer + 2:48,7
06. Stengg / Klinger, Subaru Impreza + 2:52,3
07. Pasteiner / Welsersheimb, Mitsubishi Lancer + 4:23,1
08. Grössing / Watzl, Mitsubishi Lancer + 3:47,6

SP-Bestzeiten: Baumschlager - 9, Aigner - 3, Winter - 1

Wichtigste Ausfälle: Andreas Aigner, Kris Rosenberger, Walter Kovar, Franz Kohlhofer, Michael Kogler, Christof Klausner, Johannes Jagarinec

ÖM-Stände nach 2 von 7 Läufen:

Division I:
1. Baumschlager 40, 2. Winter 31, 3. Harrach 26, 4. Waldherr 23, 5. Saibel 21, 6. Grössing 18, 7. Aigner 17, 8. Stengg 16, 9. Tazreiter 12, 10. Pasteiner 8.

2WD:
1. Neubauer 37, 2. Klammer 31, 3. Rabl 25, 4. Böhm 22, 5. Jeram 17, 6. Danzinger 14

Diesel:
1. Mrlik 37, 2. Kogler 20, 3. Wollinger 17, 4. G. Aigner und Stadler 14, 6. Kopp und Kunz 12

Historische:
1. Pointinger 42, 2. Wagner 33, 3. Openauer 28, 4. Rosenberger 26, 5. Reininger 21, 6. Lindner und Friesenegger 17

Die Österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft wird am 04. / 05. Juni 2010 mit der Castrol Judenburg-Pölstal Rallye fortgesetzt.