Der
Staatsmeister
gewinnt die Waldviertel-Rallye
und somit alle
sieben Läufe
2010. Vizemeistertitel
für Beppo
Harrach. Hannes
Danzinger holt
den Hattrick in
der 2-WD-Wertung
– Gesamtsieger
Hermann Neubauer.
Raffael Sulzinger
Herrscher in der
Div. III. Wollinger
gewinnt den Diesel-Pokal
mit Platz zwei
hinter Mrlik.
Fritz Waldherr
siegt in der Division
V in Abwesenheit
von Gesamtsieger
Lietz. Und Kris
Rosenberger ist
Historischer des
Jahres 2010.
Nach
einem Protest
gegen Beppo Harrach
ist das Ergebnis
jedoch inoffiziell.
(siehe untenstehend)
Es
war ein rauschendes
Fest, der 30.
Geburtstag der
Waldviertel Rallye,
die heuer wieder
im Großraum
Horn ausgetragen
wurde. Die Wetterbedingungen
waren einfach
ideal, es herrschte
schönes,
aber dem Waldviertel
angepasstes kaltes
Herbstwetter.
Damit setzte auch
ein wahrer Publikumsrun
auf den einzelnen
Sonderprüfungen
ein. An beiden
Rallyetagen waren
zirka 40.000 Besucher
ins Waldviertel
gekommen, um bei
den Jubiläums-„final
rallydays“
dabei zu sein.
Der
sportliche Part
im Raum Horn ging
an jenen Mann,
an den schon die
restlichen sechs
Siege in dieser
Saison gegangen
sind. |
|
Raimund
Baumschlager prolongierte
mit seinem Erfolg
im Waldviertel
(dem fünften
nach 1991, 2003,
2005 und 2009)
ein triumphales
Sportjahr. Sämtliche
nationale Rallyes
wurden heuer die
Beute des Oberösterreichers.„Auch
wenn es viele
behaupten, ich
war hier nicht
der überlegene
Mann. Ich hatte
mit der Strecke
schwer zu kämpfen“,
sagte Baumschlager
im Ziel. „Sieben
Siege in einer
Saison zu gewinnen,
gehört nicht
zum Altag, umso
mehr freut mich
das natürlich.
Was die nächste
Saison betrifft,
sind gerade Sponsorverhandlungen
im Gange.“ |
Der
zweite Platz bei
der Waldviertel-Rallye
blieb Beppo Harrach,
der damit nicht
nur Baumschlager
einen harten Kampf
um den Sieg bot,
sondern auch den
Vizemeistertitel
holte. Zwei Zeitstrafen
von fünf
bzw. zehn Sekunden
– wegen
Nichtpassierens
einer Schikane
auf SP 8 und 11
– brachten
ihn um seine vielleicht
letzte Chance
auf einen Sieg.
Dementsprechend
verärgert
reagierte er dann
auch, vorerst
zumindest. „Diese
Strafen kann ich
überhaupt
nicht nachvollziehen,
sie waren einfach
ungerechtfertigt.“
Dann überwog
freilich doch
die Freude: „Auf
den Vizemeistertitel
bin ich wirklich
sehr stolz. Was
mich noch besonders
freut, ist, dass
wir schneller
unterwegs waren
als Andreas Aigner.“
Harrachs Konkurrenten
um den Vizemeister,
Andreas Waldherr
und Mario Saibel,
fanden sich nur
auf Platz sechs
bzw. sieben wieder.
Waldherr: „Wir
sind dort gelandet,
wo wir mit unserem
Material hingehören.
Mehr ist einfach
nicht drinnen.
In Zukunft müssen
wir da einiges
verbessern. Mein
Start bei der
Jänner-Rallye
ist jedenfalls
sicher.“
Ähnlich realistisch
sah es Mario Saibel:
„Der vierte
Platz in der Gesamtwertung
geht schon in
Ordnung. Auf Schotter
konnten wir uns
heuer sicher steigern.
Sonst hat mir
diese tolle Rallye
echt viel Spaß
gemacht.“ |
Glücklich
über seinen
Podestplatz war
der drittplatzierte
Andreas Aigner,
obwohl auch er,
wie Harrach, mit
einer fünfsekündigen
Zeitstrafe belegt
worden war. „Wir
haben lange gebraucht,
um das richtige
Setup, besonders
am Schotter, zu
finden. Trotzdem
hat es großen
Spaß gemacht,
hier zu fahren.
Das polnische
Dytko-Team hat
gut gearbeitet.
Was die Zukunft
betrifft, sind
momentan keine
weiteren Einsätze
dort geplant“,
meinte der PWRC-Weltmeister
nach seiner kurzfristigen
Rückkkehr
in die heimische
Meisterschaft. |
|
Manfred
Stohl verbesserte
sich von Platz
neun am ersten
auf Platz fünf
nach dem zweiten
Tag. Womit der
Ex-WM-Starter
seine Stärke
auf Schotter unterstreichen
konnte. Zufrieden
war er aber nicht
wirklich: „Das
ist nicht das
Ergebnis, das
ich angestrebt
habe. Wir hatten
etwas zu viel
Grip, das war
ein einziges Auf
und Ab.“
Als
bester Ausländer
überraschte
der Ungar David
Botka. Er platzierte
seinen Mitsubishi
Evo IX auf dem
hervorragenden
vierten Platz.
Die
Division II war
wie viele andere
Klassen schon
vor dem Saisonfinale
entschieden. Und
zwar zugunsten
des Salzburger
Suzuki-Piloten
Hermannn Neubauer.
Den Sieg im Waldviertel
konnte, nicht
nur weil Neubauer
ausschied, nachdem
er in einen Baumstumpf
gerutscht war,
Hannes Danzinger
im Ford Fiesta
einfahren. Es
war nach dem Schneebergland
und in Admont
der dritte Sieg
des Niederösterreichers
in Serie. „Eine
herrliche Rallye.
Alles ist perfekt
gelaufen. Besonders
auf Schotter waren
wir auch bis zum
Ausfall vom Hermann
immer vor ihm.
Ein wirklich schöner
Sieg.“ |
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In
der Division III
gewann wie erwartet
Raffael Sulzinger.
Der Bayer mit
österreichischer
Lizenz hatte die
Gesamtwertung
schon vor seinem
Sieg im Waldviertel
klar für
sich entschieden.
„Es war
ein echtes Vergnügen,
ich bin völlig
druckfrei gefahren.
Ich freue mich
jetzt schon auf
die Jänner-Rallye
in Freistadt.“
Spannend wurde
es noch in der
Diesel-Wertung
(Division IV).
Hier nutzte der
Waldviertler Christian
Mrlik seinen Heimvorteil
weidlich aus und
versetzte Daniel
Wollinger mit
über einer
Minute Rückstand
auf den zweiten
Platz. |
Dieser
reichte dem steirischen
VW-Piloten jedoch,
um den Gesamtsieg
2010 einzuheimsen.
Mrlik: „Einerseits
bin ich schon
enttäuscht,
dass es nicht
zum Gesamtsieg
gereicht hat,
andererseits ist
es natürlich
super, hier zu
gewinnen. Das
schönste
überhaupt
ist aber, dass
meine nächste
Saison bereits
finanziell abgesichert
ist.“ Wollingers
Dank galt seinem
Team: „Dass
mir Teamchef Helmut
Czekal das Vertrauen
geschenkt hat,
hat sich ausgezahlt.
Gleich im ersten
Jahr bei VW den
Titel zu holen,
ist etwas Besonderes.“
In
Abwesenheit des
Meisters 2010,
Philipp Lietz,
nutzte Fritz Waldherr
die Gunst der
Stunde und gewann
die Waldviertel-Rallye
in der Division
V. Weil auch der
Kärntner
Alfred Kramer
in Horn fehlte,
holte Waldherr
sogar noch den
dritten Platz
in der Gesamtwertung.
Der
Historic-Titel
wurde zur letztendlich
klaren Sache für
Favorit Kris Rosenberger.
Der Ex-Staatsmeister
beherrschte mit
seinem Porsche
911 die Waldviertel-Rallye
wie in alten Zeiten.
Sein hartnäckigster
Mitstreiter um
den Pokal, Josef
Pointinger, lag
am Ende über
zweieinhalb Minuten
hinter ihm. Rosenberger
genoss den Triumph:
„Ich habe
heuer jede Rallye,
bei der ich ins
Ziel gekommen
bin, auch gewonnen.
Das ist ein echter
Staatsmeistertitel,
so wie ich schon
1997 einen gewonnen
habe, wenngleich
der vor 13 Jahren
bei den Großen
natürlich
schon über
den jetzigen zu
stellen ist. Für
nächstes
Jahr plane ich
vielleicht einen
Einsatz bei der
Historischen Rallye-EM.
Diese wäre
finanziell wohl
leichter zu bewältigen
als eine Rückkehr
zu den modernen
Autos.“
|
In
der Historischen
Division II konnte
Kurt Göttlicher
den Waldviertel-Sieg
einfahren. In
der Gesamtwertung
liegt der Niederösterreicher
Peter Matasovic
vor ihm.
Gesamtsieger
in der Rallye-Wertung
des Suzuki-Cups
wurde durch seinen
Sieg im Waldviertel
der Deutsche Manuel
Kößler:
„Ich fühle
mich sehr gut
nach diesem Erfolg.
Diese Rallye war
ein super Erlebnis.“
Hinter Kößler
belegten Klemens
Haingartner und
Rene Rieder die
Plätze. So
entete auch die
Meisterschaft. |
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Für
Organisationsleiter
Helmut Schöpf
und die beiden
Veranstalter ÖAMTC
ZV Baden und MSRR
Neulengbach war
es so wie in den
Vorjahren auch
heuer wieder sehr
schwierig, die
Veranstaltung
ohne Hauptsponsor
durchführen
zu können:
„Mein Dank
gilt dem Sportland
Niederösterreich,
den Bezirksblättern,
den Gemeinden
Horn, St. Leonhard
Hornerwald, Maissau
und Rosenburg
/ Mold sowie allen
übrigen Sponsoren.
Ob es eine 31.
Auflage dieses
Rallyeklassikers
im nächsten
Jahr geben wird,
hängt ganz
von den finanziellen
Möglichkeiten
ab. Wenn sich
zukünftig
keine potenten
Sponsoren finden,
dann ist der Weiterbestand
der Rallye nicht
mehr möglich.
Dies wäre
um so bedauerlicher,
da sich die ungarische
Rallye-Föderation
bei mir gemeldet
hat. Sie wollen
ihren finalen
Meisterschaftslauf
mit 60 bis 80
Startern ins Waldviertel
verlegen. Dazu
kommt noch die
verbindliche Zusage,
dass die Waldviertel-Rallye
im Jahr 2011 der
Ausrichter für
das Finale der
FIA-Zone Zentraleuropa
sein soll. Unabhängig
davon möchte
ich mich aber
bei den Aktiven,
den Teams aus
dem In- und Ausland
und meiner kompletten
Funktionärsriege
bedanken, die
einen tollen Job
verrichtet hat.
Wichtig war es
auch, dass die
Veranstaltung
mit Ausnahme eines
Teilnehmerunfalls
ohne nennenswerte
Zwischenfälle
über die
Bühne gegangen
ist.“
|
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Endstand
nach 16 Sonderprüfungen:
01.
Baumschlager
/ Zeltner,
Skoda Fabias
S2000 1:45:30,7
02. Harrach
/ Schindlbacher,
Mitsubishi
Evo IX +22,6
03. Aigner
/ Ertl, Mitsubishi
Evo X +42,5
.
04. Botka
/ Szenner,
Mitsubishi
Evo IX +2:03,3
05. Stohl
/ Stummer,
Mitsubishi
Evo IX +2:35,8
06. Waldherr
/ Ettel, VW
Polo S2000
+2:57,8
07. Saibel
/ Mayrhofer,
Mitsubishi
Evo X +3:04,2
08. Balasz
/ Balogh,
Mitsubishi
Evo IX +3:47,7
|
Bestzeiten:
Harrach
- 9, Baumschlager
- 6, Aigner
- 2
Die
wichtigsten
Ausfälle:
Gerwald
Grössing,
Hermann Neubauer,
Walter Kovar,
Markus Seybold,
Zoltan Szabo,
Milan Liska,
Raimund Valenta,
Tibor Sziklai,
Thomas Nemeth
Endstände
der Rallye-Staatsmeisterschaft
2010
Division
I:
1. Raimund
Baumschlager
(Skoda Fabia
S2000) 120
Punkte, 2.
Beppo Harrach
(Mitsubishi
Lancer Evo
IX) 88, 3.
Andreas Waldherr
(VW Polo S2000)
77, 4. Mario
Saibel (Mitsubishi
Lancer Evo
X) 72, 5.
Gerwald Grössing
(Mitsubishi
Lancer Evo
IX) 50, 6.
Manfred Stohl
(Mitsubishi
Lancer Evo
IX) und Andreas
Aigner (Mitsubishi
Lancer Evo
X) je 45,
8. Alexander
Tazreiter
(Mitsubishi
Lancer Evo
IX) 38, 9.
Walter Kovar
(Mitsubishi
Lancer Evo
IX) 32, 10.
Patrick Winter
(Mitsubishi
Lancer Evo
IX) 31.
Division
II (2 WD):
1.
Hermann Neubauer
108, 2, Hannes
Danzinger
100, 3. Willi
Rabl 76
Division
III: 1.
Raffael Sulzinger
117, 2. Klemens
Haingartner
58, 3. Peter
Schauberger
43
Division
IV (Diesel):
1. Daniel
Wollinger
111, 2. Christian
Mrlik 108
Division
V: 1.
Philipp Lietz
106, 2. Eugen
Friedl 81,
3. Fritz Waldherr
48
Historische:.
1. Kris Rosenberger
130, 2. Josef
Pointinger
103
Suzuki-Cup
(Rallye-Wertung):
1. Manuel
Kößler
88, 2. Klemens
Haingartner
83, 3. Rene
Rieder 58
Der Saisonauftakt
der Österreichischen
Rallye Staatsmeisterschaft
2011 erfolgt
in knapp zwei
Monaten bei
der Jänner
Rallye im
Raum Freistadt
(06.-08. Jänner
2011).
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Waldviertel
Rallye 2010
hat ein Nachspiel
VW
Rallye Team
legt gegen
Zweitplatzierten
Beppo Harrach
(Mitsubishi)
Protest ein.
24 Punkte
wurden angeführt,
die am Auto
des Bruckers
überprüft
werden sollen.
Knalleffekt
nach der Zieldurchfahrt
bei der 30.
Waldviertel
Rallye in
Horn. Das
VW Motorsport
Team Austria
legte gegen
den Mitsubishi
Evo IX des
Zweitplatzierten
Beppo Harrach
(DiTech Racing
Team) einen
technischen
Protest in
insgesamt
24 Punkten
ein. |
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Man war bei
den VW Leuten
der Meinung,
dass es zu
diversen Unregelmäßigkeiten
gekommen sei,
die zu einem
Wettbewerbsnachteil
des Niederösterreichers
Andreas Waldherr
(VW Polo S2000)
geführt
hätten.
Damit wäre
auch der Ausgang
der Meisterschaft
betroffen.
Harrachs heutiger
2. Platz würde
den Vizemeistertitel
bedeuten.
Falls jedoch
dem Protest
der VW-Leute
stattgegeben
würde,
wäre
Waldherr Vizemeister.
Damit
wurde der
Wagen von
Harrach von
der OSK zwecks
technischer
Überprüfung
sichergestellt.
Die Untersuchung
wird innerhalb
der nächsten
Woche durchgeführt.
Bis dorthin
bleibt das
Ergebnis der
30. Waldviertel
Rallye, mit
Ausnahme des
Gesamtsieges
von Raimund
Baumschlager,
vakant.
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