125.000
Zuschauer sahen Beppo
Harrach als ersten
Sieger der Saison
/ Mrlik holt die Diesel-Klasse
klar, Danzinger die
2WD in letzter Sekunde.
Eis,
Schnee, Matsch, Nebel,
Regen, Sonne –
die Jänner-Rallye
2011 hat so praktisch
alles gebracht, was
sie mehrheitlich auch
die vergangenen 27
Mal ausgezeichnet
hat. Vor allem aber
eines: Sie hat den
Fahrern alles abverlangt
und damit gleichsam
Tausenden Motorsportfans
eine tolle Show geboten.
Am
Ende steht ein Mann
ganz oben, der diesen
Rallye-Klassiker noch
nie gewonnen hat:
Beppo Harrach entscheidet
nach über einem
Jahr einen Staatsmeisterschaftslauf
für sich, dessen
Sieger nicht Raimund
Baumschlager heißt.
Denn der Oberösterreicher
hat bekanntlich 2010
alle Rallyes gewonnen.
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Damit
ist Harrach gleichzeitig
auch Sieger des European
Rallye Cups, zu dessen
Bewerb die Jänner-Rallye
ebenso zählte.
„Auf der Spielwiese
von Raimund Bauschlager
gewonnen zu haben,
das muss ich erst
einmal verdauen“,
erklärte der
stolze Gewinner unmittelbar
nach der Zieldurchfahrt.
„Ich bin so
unendlich glücklich,
dass wir aus den Tiefen
der Vergangenheit
wieder so zurückgekommen
sind.Eine Saison so
zu beginnen, ist einfach
toll. Es war eine
wahnsinnig schwierige
Rallye, besonders
die letzte Prüfung
bin ich im absoluten
Nebel gefahren. |
Wir
haben ständig
an einer Verbesserung
des Setups gearbeitet,
was sich schlussendlich
auch ausgezahlt hat.
Bedanken möchte
ich mich noch bei
meinen Sponsoren,
die mir die Treue
gehalten haben.“
Raimund Baumschlager,
der in den letzten
beiden Sonderprüfungen
der Rallye noch am
durch ein Motorenproblem
gehandikapten Tschechen
Jaroslav Orsak vorbeiziehen
konnte, trug Platz
zwei mit Fassung:
„Das ist eine
gute Ausgangsposition
für den Rest
der Meisterschaft.
Ich habe viel Glück
gehabt. Nach meinem
Ausrutscher in der
ersten Sonderprüfung,
der mich eineinhalb
Minuten gekostet hat,
habe ich schon ans
Aufhören gedacht,
jetzt steh‘
ich sogar am Podest.
Das Schönste
ist aber, dass die
Rallye überhaupt
hierher zurückgeholt
werden konnte. Die
vielen begeisterten
Zuschauer sind Beweis
dafür, dass es
sich gelohnt hat,
dafür zu kämpfen.“
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Geprägt
war die Jänner-Rallye
2011 nicht nur von
zahlreichen Ausfällen
(Valousek, Pech, Aigner,
Waldherr, Blomqvist
. . . ), sondern auch
von aufopfernd kämpfenden
einheimischen Piloten.
Diese nutzten einerseits
ihre famose Ortskenntnis,
andererseits ihre
hohen Startnummern,
die ihnen im Gegensatz
zu den vorne wegfahrenden
Topstars doch „entschärfte“,
weil teils aufgeweichte
Strecken bescherten.
So steht plötzlich
ein Martin Fischerlehner
als Gesamtsiebenter
oder ein Johannes
Keferböck als
Neunter im Endklassement.
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So
kann der 21-jährige
David Glachs davon
erzählen, wie
er mit einem Mitsubishi
Evo V eine Sonderprüfung
vor übermächtigen
S-2000-, Evo-IX- oder
Evo-X-Boliden gewonnen
hat. Fischerlehner
gewann mit seiner
Sternstunde auch die
Gruppe H10, was ursprünglich
sein eigentliches
Ziel war. „Der
siebente Platz in
der Gesamtwertung
ist auch für
mich eine Sensation.“
Hochzufrieden
zeigt sich auch Kris
Rosenberger mit seinem
kurzfristigen Comeback
in der Welt der Hochgeschwindigkeits-Autos.
Mit dem Subaru WRX
STI bewies der zuletzt
in der Historischen
Klasse engagierte
Ex-Staatsmeister,
dass er nichts verlernt
hat. „Ich bin
als einziger im Feld
ständig mit schmalen
Reifen gefahren. Das
heißt ich bin
kaum Risiko eingegangen.
Trotzdem steht ein
toller fünfter
Platz zu Buche. Also
sehe ich keinen Grund,
mich zu beschweren.“
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In
der Diesel-Klasse
dominierte Christian
Mrlik. „Mit
dem von Stohl-Racing
hervorragend vorbereiteten
Subaru Impreza war
es ein Vergnügen
zu fahren. Darüber
hinaus hat mir Manfred
bei der Reifenwahl
auf Grund seiner Erfahrung
ganz entscheidend
geholfen. Es war ein
sicherer Sieg und
damit ein guter Auftakt
in der Meisterschaft.“
Der zweitplatzierte
VW-Pilot Michael Kogler
hatte am Ende mehr
als zwei Minuten Rückstand. |
Die
2-WD-Staatsmeisterschaft
entschied sich auf
der letzten Sonderprüfung.
Der favorisierte Hannes
Danzinger konnte im
Ford Fiesta R2 seinen
Markenkollegen Raffael
Sulzinger noch abfangen,
obwohl er wegen eines
Ausritts mit 21 Sekunden
Rückstand in
die 24-km-Strecke
gegangen war. Danzinger:
„Mit Ausnahme
meines Fahrfehlers
ist hier alles perfekt
gelaufen. Ich habe
ständig Zeit
gutmachen können,
was sich am Ende gelohnt
hat. Wichtig war es
auch, vor Michael
Kogler in der Wertung
zu bleiben, da Sulzinger
wahrscheinlich nicht
die ganze Meisterschaft
bestreiten wird.“
Sulzinger, der mit
dem etwas schwächeren
Fiesta ST unterwegs
war, zeigte sich nicht
enttäuscht: „Ich
habe alles probiert.
Da es meine erste
Rallye auf Schnee
war, ist es trotzdem
ein schöner Erfolg
für mich.“
Die
Jänner-Rallye
2011 war das erwartete
Spektakel
Auf den insgesamt
16 Sonderprüfungen
fanden die 100 gestarteten
Teams sehr differente
Streckenbedingungen
vor. Am Freitag stieg
die Temperatur von
minus 12 Grad auf
ca. 0 Grad. Damit
war am ersten Tag
das Eis, gemischt
mit Schnee, der ständige
Begleiter der Teilnehmer.
Etwas besser wurde
es dann am zweiten
Tag der Rallye, die
Temperaturen lagen
über 0 Grad,
damit fehlte aber
an vielen Punkten
der Strecke die ursprünglich
vorhandene Schneedecke.
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Trotzdem
tat das der Begeisterung
der Fans keinen Abbruch.
Der Rallyeclub Mühlviertel
als Veranstalter,
sowie die zwölf
Rallyegemeinden konnten
an allen Tagen nicht
weniger als 125.000
begeisterte Fans in
der Region begrüßen.
Das Mühlviertel,
gepaart mit der wieder
durchgeführten
28. Jänner Rallye,
wurde an diesem Wochenende
zu einer riesigen
Showbühne.
OK-Chef Ferdinand
Staber hatte daher
sehr viele Gründe
eine positive Bilanz
zu ziehen: |
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„Wir
haben mehr Zuschauer
gehabt als zuletzt
im Jahre 2009. Sie
alle waren gekommen
um die Wiedergeburt
der Jänner Rallye
gemeinsam zu feiern.
Im Vordergrund stand
für uns die Sicherheit
an der Strecke, die
vorzüglich geklappt
hat. Darüber
hinaus gab es sportlich
viele spannende Höhepunkte,
dies schon allein
durch die erstklassige
Besetzung. Damit war
es möglich den
vielen Fans Rallyesport
der Extraklasse zu
bieten. Sehr gut von
den Fans angenommen
wurde der heuer erstmals
aufgelegte Rallyepass
der nicht nur den
Organisationsablauf
beschleunigte, sondern
dem Fan auch mehr
gezielte Informationen
brachte. Mein Dank
gilt all unseren Sponsoren,
die wesentlich dazu
beigetragen haben,
die Veranstaltung
zu unterstützen.
Neben dem Dank an
die Fans gilt ein
spezieller Dank aber
unserer eigenen Mannschaft.
Alle Helfer und Funktionäre
haben heuer wieder
vollsten Einsatz gezeigt,
da kann man schon
stolz darauf sein.“ |
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Endstand
nach 16 Sonderprüfungen:
01. Harrach
/ Schindlbacher, Mitsubishi
Evo IX +2:27:58,4
02. Baumschlager /
Wicha, Skoda Fabia
S2000 +56,6
03. Orsak / Vajik,
Mitsubishi Evo IX
+1:50,3
04. Cerny / Kohout,
Mitsubishi Evo IX
+5:31,1
05. Rosenberger /
Monego, Subaru Impreza
+7:03,1
06. Saibel / Mayrhofer,
Mitsubishi Evo X +7:29,0
07. Fischerlehner
/ Unterweger, Mitsubishi
Evo V +7:46,6
08. Gassner / Thannhäuser,
Mitsubishi Evo X +8:22,5
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Bestzeiten:
Andreas Aigner
6, Beppo Harrach 3,
Raimund Baumschlager
3, Jaroslav Orsak
2, David Glachs 1
Die
wichtigsten Ausfälle:
Pavel Valousek
(Kühlerschaden
SP 1), Phillipp Lietz
(Unfall SP 1), Vaclav
Pech (Unfall SP 3),
Niki Glisic (kaputte
Windschutzscheibe
SP 5), Andreas Aigner
(Getriebeschaden nach
SP 8), Markus Benes
(Motorschaden SP 9),
David Glachs (Differenzialschaden
SP 9), Stig Blomqvist
(Unfall SP 11), Andreas
Waldherr (Ausritt
SP 14), Hermann Neubauer
(Ausritt SP 14), Daniel
Behalek (Technischer
Defekt SP 16).
ORM-Stand
nach 1 von 8 Läufen:
Österreichische
Rallye-Staatsmeisterschaft
(Klassen 2 und 3):
1.Beppo Harrach 20
Punkte, 2. Raimund
Baumschlager 18, 3.
Jaroslav Orsak (Tch)
16, 4. Jan Cerny (Tch)
14, 5. Kris Rosenberger
12, 6. Mario Saibel
10
2-WD-Staatsmeisterschaft:
1. Hannes Danzinger
20, 2. Raffael Sulzinger
18, 3. Michael Kogler
16
Klasse
11 (Diesel):
1. Christian Mrlik
20, 2. Michael Kogler
18
Klasse
12 (Gruppe H10):
1. Martin Fischerlehner
20, 2. Daniel Kaar
18, 3. Gerhard Aigner
16
Klasse
14 (Historische Fahrzeuge):
1. Karl Raab 20,
Die
Österreichische
Rallye-Staatsmeisterschaft
2011 wird von 08.-09.
April 2011 mit der
BP Ultimate Rallye
im Lavanttal fortgesetzt.
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